Mit Ersatzmann rechneten auch Buchmacher nicht

Gauthier de Tessieres lieferte mit Platz zwei im WM-Super-G in Schladming die bislang größte Überraschung. Der Franzose war eigentlich nicht im Kader und wurde erst kurzfristig nachnominiert. Darüber waren selbst die Buchmacher so überrascht, man konnte bei manchen Wettanbietern nicht auf den 31-Jährigen tippen.

Natürlich profitierte der Franzose so wie auch von seiner niedrigen Startnummer. Dass seine Fahrt aber für WM-Silber reicht, damit war nicht zu rechnen. Vor allem da De Tessieres bislang nur eingefleischten Skifans ein Begriff war. Im Super-G war seine bislang beste Platzierung ein achter Rang beim Weltcup in Beaver Creek im Dezember. Im Riesentorlauf fühlt er sich normalerweise wohler. In dieser Disziplin erreichte er auch seinen bislang einzigen Podestplatz - Rang 3 in Val d'Isere 2008.

Dass der 31-Jährige überhaupt am Start stand, hatte er der Verletzung von Teamkollege Johan Clarey zu verdanken. "Das ist unglaublich für mich. Ich war ja nicht einmal für die WM qualifiziert", freute sich De Tessieres. "Der Skiverband hat mich vor ein paar Tagen angerufen und gesagt, dass ich nach Schladming kommen soll." Als Ersatzmann hatte er sich nicht die geringsten Medaillenchancen ausgerechnet. "Ich habe den Berg nicht einmal gekannt. Ich bin einfach nur drauf losgefahren."

"Das Schicksal hat es gut mit mir gemeint, denn jetzt habe ich diese wunderbare Medaille. Zwischen zwei Legenden unseres Sports wie Ted und Aksel auf dem Podium hier zu stehen, ich kann es noch gar nicht glauben", freute sich der Franzose. Wie ein Rundruf von "Heute.at" bei diversen Wettanbietern ergab, konnte man auf De Tessieres nicht einmal tippen. Zu kurzfristig sei der Franzose ins WM-Aufgebot gerückt, hieß es übereinstimmend.