In Wien brennt bei 35 Grad die Sonne herunter – und bei Ferhat Yildirim (45) in Favoriten glüht dazu noch der Spieß. Der Gastronom grillt sein Fleisch mit offenem Feuer, hinter der Theke klettert das Thermometer auf bis zu 60 Grad. Sein Arbeitsplatz fühlt sich an wie eine Sauna, trotzdem ist die Stimmung im Team erstaunlich gut. Der Grund dafür: Ferhat hat ein Geheimnis.
Beim Lokalaugenschein von "Heute" am Wiener Keplerplatz bestätigt sich: Hinter der Theke ist es brutal heiß. Das Thermometer wird zwischen den Spießen platziert – und die Temperatur steigt rasant an. Kurz darauf gibt das Gerät bei 60 Grad den Geist auf, die Elektronik macht bei dieser Hitze einfach nicht mehr mit.
Was nach Irrsinn klingt, hat bei Ferhat System: Statt zu kalten Getränken greifen er und sein Team bei glühender Hitze zum heißen Tee. "Die Österreicher glauben, wir sind verrückt, aber in der Türkei wird das immer schon so gemacht", erzählt er gut gelaunt. Laut ihm ist das im Orient gang und gäbe, deshalb verteilt er an seine Kollegen laufend Tee.
Tatsächlich bestätigen Studien: Im Gegensatz zu kalten Getränken regt heißer Tee das Schwitzen an und kühlt den Körper dadurch besser ab. Außerdem werden kalte Getränke vom Körper im Magen aufgewärmt, was zusätzlich Energie verbraucht. "Heißer Tee ist bei Hitze das Beste", verspricht Ferhat.