Science

Mit neuer Software von zu Hause durch das All reisen 

Die neuentwickelte Software zeigt nicht nur das Universum wie es jetzt ist, sondern erlaubt auch einen Blick in die Zukunft.

Sabine Primes
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Durch Raum und Zeit: Alles was man dafür braucht ist die Software, ein Headset und einen PC mit genügend Speicherplatz.
Durch Raum und Zeit: Alles was man dafür braucht ist die Software, ein Headset und einen PC mit genügend Speicherplatz.
Getty Images/iStockphoto

Astrophysiker und Informatiker der ETH Lausanne (EPFL) haben eine Software entwickelt, mit der sich das sichtbare Universum bequem von zu Hause aus erkunden lässt. Dafür haben die Forscher Unmengen von astrophysikalischen und kosmologischen Daten zusammengeführt.

Die Anwendung namens Virup (für "Virtual Universe Project") ermöglicht es Hobby-Astronomen, durch Raum und Zeit zu reisen: Vom Sonnensystem bis zu den äußersten Grenzen des sichtbaren Universums, entlang der 4.500 bisher entdeckten Exoplaneten, vorbei an fünfzig Millionen Galaxien und auf den Spuren der fadenförmigen Strukturen des kosmischen Netzes.

"Die Visualisierung von astrophysikalischen Daten ist viel zugänglicher als Grafiken und Zahlen. Sie hilft uns, ein Gespür für diese komplexen Phänomene zu entwickeln", sagt Astrophysiker Yves Revaz zitiert. Die Virtual-Reality-Umgebung, die er gemeinsam mit dem EPFL-Informatiker Florian Cabot entwickelte, zeigt 90 Bilder pro Sekunde, beruhend auf mehreren Terabytes an Daten aus acht Datenbanken, die Astronomen und Astrophysiker auf der Erde und im Weltraum sammelten.

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    Auf der "Voyager Station" sollen den Reisenden 30 Quadratmeter große Suiten zur Verfügung stehen.
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    Voyager Station

    Blick in die Zukunft des Weltalls

    Virup blickt auch in die Zukunft: Anhand von Simulationen lässt sich etwa die zukünftige Kollision der Milchstraße mit der Andromedagalaxie beobachten. Derzeit arbeiten die Forscher daran, noch mehr Himmelskörper in die 3D-Anwendung zu integrieren, etwa Asteroiden, galaktische Nebel und Pulsare.

    Für die Wanderung durch den Kosmos braucht es laut der EPFL neben einem Virtual-Reality-Headset auch einen Computer, auf dem das Programm läuft sowie genügend Speicherplatz für die astrophysikalischen und kosmologischen Daten. Die Hochschule eröffnet am 21. April 2022 zudem die Ausstellung "Cosmos Archaeology: Explorations in Space and Time", wo Besucherinnen und Besucher die Reise durchs Universum in einer Planetariumskuppel erleben können.