In der Steiermark häufen sich Warnungen vor einer perfiden Betrugsmasche: Tätergruppen geben sich als seriöse Ankäufer von Pelzen, Edelmetallen und Antiquitäten aus – tatsächlich dürfte es aber darum gehen, Gold und Schmuck massiv unter Wert zu kaufen. Laut Polizei könnten vor allem ältere Menschen betroffen sein, ohne den Betrug sofort zu bemerken.
Ein aktueller Hinweis kam erst am vergangenen Freitag aus dem Bezirk Liezen: Demnach soll eine derartige "Ankauf"-Veranstaltung in einem Café abgehalten worden sein. Opfer konnten im Zuge der bisherigen Ermittlungen bisher nicht ausfindig gemacht werden.
Die Täter kündigen über Postwurfsendungen oder aufgelegte Flugzettel angebliche "Ankaufstage" an, etwa in Gasthäusern, Cafés oder Hotels. Vor Ort treten sie laut Polizei bewusst gepflegt und seriös auf. Pelze oder andere mitgebrachte Gegenstände dienen häufig nur als Einstieg: Sie würden zwar begutachtet, dann aber meist abgelehnt oder auffallend niedrig bewertet.
Unmittelbar danach lenken die Beteiligten das Gespräch gezielt auf Gold oder Schmuck. In der Regel wird versucht, die Stücke ohne transparente Nennung des tatsächlichen Goldpreises weit unter dem Marktwert zu erwerben. Ins Visier geraten demnach besonders oft ältere Personen.
Bei Kontrollen stellte die Polizei fest, dass sich Beteiligte teils mit aufrechten Gewerbeanmeldungen tarnen. Zudem würden sich in manchen Fällen einschlägige Vorstrafen oder polizeiliche Vormerkungen finden.
Wer solche Angebote erhalten hat oder womöglich bereits betroffen ist, soll Anzeige bei der nächsten Polizeiinspektion erstatten. Im Fall einer Ausforschung der Tätergruppe bestehe in manchen Fällen auch die Chance, im Verfahren über Schadenswiedergutmachung verlorenes Geld zurückzubekommen.