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Mit Todesgrüßen für die Gegner auf die Strafbank

Heute Redaktion
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Ganz schön makaber! Wenn bei einem Spiel der Eisbären Berlin in der deutschen Eishockey-Liga ein Spieler für zwei Minuten auf die Strafbank muss, erscheint eine fragwürdige Werbung auf dem Bildschirm.

Ein Scherz, gut platzierte Werbung oder doch einfach nur geschmacklos? Die Eisbären schicken gegnerische Spieler mit einer Werbung für ein Bestattungsunternehmen auf die Strafbank.

Muss ein gegnerischer Spieler für zwei Minuten vom Eis, ertönt in der Halle die Zeile "Einmal muss jeder gehen" aus dem Song "Zehn kleine Jägermeister" von den Toten Hosen.

Begleitet wird dies von einer Einblendung auf dem Videowürfen. Das Bestattungsunternehmen "Grieneisen" platziert dann eine Werbeeinschaltung. Mit dem Spruch. "...Denn einmal muss jeder gehen."

Für viele der sonst so harten Eishockey-Cracks eine mehr als unplatzierte Werbung. "Man stelle sich vor, da sitzt eine Frau mit ihren Kindern auf der Tribüne, die gerade den Mann verloren hat. Und muss sich das anhören. Etwas makaber", meinte etwa Straubing-Spieler Felix Schütz in der Bild. "Mir ist das noch nicht aufgefallen. Aber ich finde es ziemlich grenzwertig. Wenn es Zuschauer stört, sollte man sich etwas anderes überlegen", so Krefeld-Crack Daniel Pietta.

Die Eisbären können die Aufregung jedenfalls nicht verstehen. "Wir stehen voll zu dieser Partnerschaft. Bei sensiblen Spielen setzen wir den Song nicht ein", erklärte Geschäftsführer Peter John Lee. Das Bestattungsunternehmen selbst meinte: "Wir trauen den Menschen zu, beim Gedanken an den Tod ein Augenzwinkern richtig zu verstehen."

Und dwa sagt die Liga da? Der DEL sind die Hände gebunden. "Wir können diese Art der Werbung nicht verbieten. Letztlich muss jeder für sich den Stil einer Werbung festlegen."

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