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Mittelgewicht Nader boxt sich zum EU-Champion

Heute Redaktion
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Im zweiten Anlauf hat Marcos Nader den EU-Boxtitel im Mittelgewicht geholt. Der 23-jährige Österreicher besiegte am Samstag bei der Internationalen Berufsboxgala im Multiversum Schwechat den spanischen Titelverteidiger Roberto Santos einstimmig nach Punkten und ist damit neuer Titelträger. In einem bis zum Schluss spannenden Kampf werteten am Ende alle drei Punkterichter für Nader. Damit hat Österreich seit langem wieder einen Titelträger im Profiboxsport.

Fünf Monate, nachdem Santos seinen Titel im vergangenen November ebenfalls in Schwechat mit nicht unumstrittenen Remis noch erfolgreich verteidigt hatte, präsentierte sich auch diesmal der um acht Jahre jüngere Österreicher am Beginn als aktiverer und stärkerer Boxer. Nachdem Nader seinen Gegner in der siebenten Runde mit einem wilden Schlaghagel eingedeckt hatte, schien alles klar für den Österreicher. Doch der routinierte Spanier konterte prompt und sorgte dafür, dass der Kampf bis zum Ende spannend blieb.

Denn spätestens ab der achten Runde wurde der Fight zu einem Kampf auf Biegen und Brechen. Nader vernachlässigte seine Deckung teilweise sträflich, versuchte es fast nur noch mit der Brechstange und wurde vom Spanier, der nach eigenen Angaben auf ein K.o. aus war, prompt mehrmals wirkungsvoll getroffen.

Wertungsrichter einstimmig für Nader

Obwohl bis zum Schluss "K.o-Gefahr" herrschte, boxte Nader im Gegensatz zur Auflage im November diesmal seine Führung nach Hause. Alle drei Wertungsrichter sahen den Herausforderer als Sieger. Der ungarische und italienische voteten 116:112, der Schweizer 115:113 für den nun in 18 Profikämpfen ungeschlagenen Österreicher, der sich damit den Gürtel für diesen ebenfalls von der Europäischen Box-Union (EBU) vergebenen EU-Titel.

"Ich bin überwältigt. Ich habe diesen Kampf knapper gefunden als den letzten. Mein Glück war, dass ich in den ersten Runden nicht überpaced und gut gepunktet habe. Jetzt gibt's erst einmal eine Pause, dann sehen wir weiter", sagte Nader nach dem Kampf. Sein Trainer Otto Ramin meinte: "Wie er sich durchgebissen hat, das war bemerkenswert. Der Leberhaken in der letzten Runde hat Marcos zu schaffen gemacht, da war die Luft mal weg."

Santos fand die Wertung ungerecht. "Ich fühle mich nicht als Verlierer", erklärte der Spanier. "Ich habe den Eindruck, öfter getroffen zu haben als beim letzten Mal."