Modric zeigt wahre Größe und verrät Elfer-Geheimnis

An solchen Szenen können Fußballer – oder noch stärker daraus hervorgehen! Luka Modric legte sich im Achtelfinal-Krimi gegen Dänemark den Ball in der 115. Minute zurecht. Der Kapitän übernahm Verantwortung – und scheiterte.

Sein Elfmeter wurde zur Beute von Dänemark-Keeper Kasper Schmeichel, der mit breiter Brust ins anschließende Elfmeterschießen ging. Und der Unglücksschütze Modric? Schüttelte sich ab und ging wieder als Kapitän voran.

Traumhafte Präzision

Ein echter Führungsspieler! Mit solchen Typen kann man große Titel gewinnen. Schon in den letzten Minuten der Verlängerung nahm der 32-jährige Real-Star das Zepter in die Hand. Anstatt unterzutauchen und zu hoffen, dass sein Fehlschuss folgenlos bleibt, forderte er die Bälle und verteilte sie mit traumhafter Sicherheit. 80 Pässe brachte er zu seinem Mitspieler, fast die Hälfte davon im gegnerischen Drittel des Feldes. Kein anderer Spieler auf dem Rasen erreichte eine solche Präzision.

"Ich habe Schmeichel studiert"

"Es war bitter für mich, den Elfmeter zu verschießen", erklärte Modric nach der Partie und verriet: "Ich habe den ganzen Vormittag damit verbracht, zu studieren, wie ich gegen Schmeichel am besten schieße." Beim ersten Schuss ging der Plan nicht auf, im Elfmeterschießen dann schon.

Keine zehn Minuten nach seinem vermeintlich verhängnisvollen Fehlschuss trifft Modric vom Elfmeterpunkt. Er versenkt den Ball in der Tormitte. Ein Zeichen großer mentaler Stärke. Kroatien ist weiter, kann gegen Russland am Samstag (20 Uhr) ins Halbfinale einziehen.

Von Modric fiel viel Druck ab, mit seinen Kindern feiert er am Rasen den Zitter-Aufstieg.

"Wir hatten es auch verdient"

Der dramatische Sieg lässt den WM-Dritten von 1998 jetzt vom ganz großen Wurf träumen. "Das war ein glückliches Drama, aber wir hatten es auch verdient", sagte Coach Dalic. "Es war ein schwieriges Spiel, ein großartiger Kampf. Wir sind wieder zurückgekommen."

(Heute Sport)