Jahrelang blieb der Fall rund um Jennifer Sch. ein Rätsel. Anfang 2018 verlor sich jede Spur der damals 21-Jährigen aus Wien-Brigittenau, alle Suchaktionen verliefen erfolglos. Die Ermittler mussten ohne klare Hinweise arbeiten, die Familie hoffte vergeblich auf ein Lebenszeichen.
Jetzt, fast acht Jahre später, kam eine dramatische Wendung: Laut "Kronen Zeitung" soll der ehemalige Partner der jungen Frau in einer Polizeidienststelle im Waldviertel aufgetaucht sein und dort ein Geständnis abgelegt haben.
Schon damals galt der Monteur, der auch als Gärtner arbeitete, als Verdächtiger – die Beziehung der beiden war stark belastet gewesen, und er soll kurz nach ihrem Verschwinden Fahrten in abgelegene Regionen Niederösterreichs unternommen haben.
Auch frühere Internetsuchen zu K.-o.-Tropfen waren den Ermittlern aufgefallen. Trotzdem fehlte ein entscheidender Beweis, denn: Ohne Körperfunde sah die Staatsanwaltschaft keine Grundlage für eine Anklage.
Ihr Ex-Freund hatte damals behauptet, Jennifer habe das Land "freiwillig" verlassen. Eine ausgesetzte Belohnung von 50.000 Euro brachte ebenfalls keine neuen Hinweise.
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Erst ein aktuelles Verfahren wegen schwerer Gewalt gegen seine heutige Lebensgefährtin lenkte den Blick der Ermittler erneut auf ihn. Dabei kamen laut den Berichten zusätzliche Hinweise ans Licht. So soll er in seinem Umfeld darüber gesprochen haben, wie man einen "perfekten Mord" begehen könne.
Zunächst stritt er weiterhin alles ab. Doch am Sonntag meldete er sich schließlich selbst bei der Polizei in Waidhofen an der Thaya. Am nächsten Tag gestand er seine Tat im Landeskriminalamt Wien.
Am Montag führten Beamte ihn zu möglichen Ablageorten. In einem Gebiet nahe Allentsteig entdeckten Ermittler am Abend menschliche Überreste. Ob es sich tatsächlich um Jennifer Sch. handelt, müssen nun forensische Untersuchungen klären.
Für die Angehörigen könnte sich damit endgültig klären, was seit 2018 ungesagt blieb – ob mit schmerzlicher Bestätigung, zeigt erst die DNA-Analyse. Am Dienstag um 12.30 Uhr wird die Polizei nähere Details zu dem Fall mitteilen. "Heute" wird LIVE berichten.
Für den Tatverdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.