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Morgi peilt Comeback bei Vierschanzentournee an

Heute Redaktion
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Vortagssieger Thomas Morgenstern ist am Sonntag im ersten Durchgang des Weltcup-Skispringens in Titisee-Neustadt nach der Landung schwer gestürzt. Der 27-Jährige hatte Glück im Unglück und denkt schon wieder ans Comeback.

  ist am Sonntag im ersten Durchgang des Weltcup-Skispringens in Titisee-Neustadt nach der Landung schwer gestürzt. Der 27-Jährige hatte Glück im Unglück und denkt schon wieder ans Comeback.

Der Unglücksadler hat bereits wieder seinen Humor zurückgefunden. Vom Krankenbett aus twitterte er ein Foto von sich mit dem Kommentar: "Who's that man in the mirror?" Er sei glücklich, dass er sich beim Sturz keine inneren Verletzungen zugezogen hat. Morgenstern denkt bereits über seine Rückkehr nach - spätestens zum Auftakt der Vierschanzentournee will er wieder am Start sein.

Das Schicksal des Kärntners überschattete die spannende Konkurrenz, bei der Gregor Schlierenzauer als bestplatzierter Österreicher den achten Rang belegte. Der Pokalverteidiger behielt damit die Weltcup-Führung vor dem nun 42 Punkte zurückliegenden und am Sonntag ex aequo achtplatzierten Deutschen Severin Freund. Dieses Duo war im ersten Durchgang nach dem Sturz Morgensterns noch am Ablauf gestanden.

Nach Samstag-Sieg schwerer Sturz am Sonntag

Morgenstern hatte und den insgesamt 23. gefeiert. Die Freude und Erleichterung beim Schützling von Stützpunkttrainer Heinz Kuttin war wenige Wochen vor dem ersten Saisonhöhepunkt entsprechend groß. Auch im zweiten Bewerb flog der Kärntner sehr weit, dann aber versagte die Bindung und öffnete sich bei der Landung. Morgenstern hatte keine Chance, den Sturz zu vermeiden.

Er überschlug sich seitlich mehrfach und verlor offenbar kurz das Bewusstsein. Im Schock rappelte sich Morgenstern auf, fiel aber nach ein paar Schritten wieder in den Schnee. Der Ski verursachte zudem Cuts im Gesicht des dreifachen Olympiasiegers. Via Twitter meldete sich der Gestürzte nun persönlich: Morgenstern soll den schweren Sturz gut überstanden haben und lediglich blaue Flecken, einen Fingerbruch und Schnittwunden erlitten haben. 

Entwarnung bei Morgenstern: keine schweren Verletzungen!

Nach den Untersuchungen Morgensterns im Spital in Villingen-Schwenningen gab es von ÖSV-Seite Entwarnung. Erste Diagnosen ließen vermuten, dass der Kärntner relativ glimpflich davongekommen sei, hieß es in einer Aussendung. Bei der Computertomographie wurden schwere Prellungen und Blutergüsse am ganzen Körper und ein Fingerbruch an der rechten Hand diagnostiziert. Dazu erlitt der Skispringer des SV Villach Cuts und Abschürfungen im Gesicht. Morgenstern sollte noch in der Nacht ins Klagenfurter Privatkrankenhaus Altis überstellt werden. Am Montag folgte eine weitere Untersuchung. Morgenstern hat keine inneren Verletzungen.

"Ich kann mich nur noch erinnern, wie Klitschko zu einem Schlag ausgeholt hat. Danach sind alle Lichter ausgegangen“, wurde Morgenstern zitiert, dem schon wieder zum Scherzen zumute war. "Ich habe überall am Körper ziemlich heftige Schmerzen, hoffe aber, dass es wirklich nichts Gröberes hat. Ich kann mir aber vorstellen, dass die nächsten Tage ziemlich mühsam werden könnten.“

Für Cheftrainer Alexander Pointner war es vor allem wichtig, dass Morgenstern keine schweren Verletzungen erlitten hat. Man müsse nun abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. "Thomas hat in den letzten Monaten zahlreiche Prüfungen gemeistert und steht jetzt gefestigt mit zwei Beinen im Leben. Er wird auch diese Situation meistern, davon bin ich zu 100 Prozent überzeugt. Jetzt wünschen wir ihm eine möglichst schnelle Genesung“, erklärte Pointner. Morgenstern hofft, bis zum Start der Vierschanzentournee wieder fit zu sein.

Stochs Sieg wurde zur Nebensache

Der 26-jährige Stoch feierte seinen achten Weltcupsieg. Der Spitzenreiter nach dem ersten Durchgang setzte sich 7,8 Punkte vor dem Schweizer Olympiasieger Simon Ammann und 8,7 vor dem 41-jährigen Japaner Noriaki Kasai durch.

Schlierenzauer schaffte den einzigen Top-Ten-Rang des ÖSV-Teams, das im Finale nur noch durch drei Athleten vertreten war. Stefan Kraft belegte den 19. Rang und Wolfgang Loitzl landete an der 25. Stelle. Manuel Fettner (als 31. 0,2 Punkte hinter Loitzl) und Andreas Kofler (37.) hatten den Einzug ins Finale verpasst. Nächste Woche folgt schon die Tournee-Generalprobe in Engelberg.

Ergebnis Skispringen von Titisee/Neustadt

 1. Kamil Stoch (POL) 300,7 (142,5/138,5)

 2. Simon Ammann (SUI) 292,9 (142,5/141,5)

 3. Noriaki Kasai (JPN) 292,0 (139,5/137,5)

 4. Anders Bardal (NOR) 291,8 (139,0/142,0)

 5. Janne Ahonen (FIN) 284,9 (134,5/140,5)

 6. Taku Takeuchi (JPN) 282,3 (138,0/138,0)

 7. Daiki Ito (JPN) 280,6 (137,0/137,0)

 8. Severin Freund (GER) 279,8 (138,0/137,0)

  . Gregor Schlierenzauer (AUT) 279,8 (137,5/138,5)

10. Maciej Kot (POL) 277,2 (134,5/138,5)

weiters

19. Stefan Kraft (AUT) 267,2 (134,0/134,5)

25. Wolfgang Loitzl (AUT) 259,8 (132,5/131,5)

APA/red