Umstritten, aber vergöttert

Morrissey: Indie-Held zurück in Wien

Indie-Ikone Morrissey spielt am Samstag im Wiener Gasometer. Der frühere Smiths-Sänger kehrt mit alten Hits und neuen Kontroversen zurück.
Jochen Dobnik
04.07.2025, 22:52
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Er war die Stimme einer Generation und gilt bis heute als einer der prägenden Köpfe des Indie-Rock: Morrissey, früherer Frontmann von The Smiths, kehrt am Samstag (4. Juli) für ein Gastspiel im Wiener Gasometer auf die Bühne zurück.

Mit Songs wie "How Soon Is Now?", "Everyday Is Like Sunday" oder "Irish Blood, English Heart" schrieb der inzwischen 66-Jährige Musikgeschichte. Als Vordenker des Indie prägte er nicht nur die 1980er-Jahre, sondern beeinflusste auch spätere Bands wie Oasis, The Killers oder Franz Ferdinand.

Für viele Fans ist er der letzte seiner Art: ein Künstler, der sich auch mit 65 Jahren noch unbeirrt in gesellschaftliche Debatten einmischt – egal, wie unbequem seine Aussagen sein mögen.

Doch genau dieser Mut zur Meinungsäußerung wurde Morrissey zuletzt zum Verhängnis. Immer wieder geriet er durch Aussagen zu Migration, Nationalismus oder Corona in die Kritik – nicht selten fielen Begriffe wie Xenophobie, Rassismus oder Verschwörungstheorie. Was viele lange als exzentrischen Eigensinn abtaten, hat seinem Ruf massiv geschadet.

Die 1980er sind noch lange nicht vorbei

Die Hoffnung auf eine Reunion mit seinem einstigen Partner Johnny Marr scheint inzwischen trotz lukrativer Angebote endgültig passé (Marr kommt übrigens im November live nach Wien).

Dabei ist sein Einfluss auf die Popkultur unbestritten. Als Sänger der "Smiths" veröffentlichte er in nur vier Jahren vier stilprägende Alben: "The Smiths" (1984), "Meat Is Murder" (1985), "The Queen Is Dead" (1986) und "Strangeways, Here We Come" (1987).

Unbequem und unerreicht

Nach dem Bruch mit der Band setzte er seine Karriere erfolgreich solo fort und wurde zur stilprägenden Figur – mit melancholischem Gesang, sarkastischen Texten und einer konsequenten Haltung zu Themen wie Tierrechten, Politik und Kulturkritik. Apropos.

Der 66-Jährige ist bekannt für seine strikte Haltung zur veganen Ernährung und setzt sich für deren Verbreitung ein, insbesondere bei seinen Konzerten. Er fordert, dass Veranstaltungsorte, in denen er auftritt, eine fleisch- und milchfreie Speisekarte anbieten, um seinen moralischen Prinzipien gerecht zu werden.

Das gilt auch am Samstag für den Gasometer. Morrissey-Fans werden angehalten, "Fleischprodukte und fleischähnliche Lebensmittel" bitte zu Hause zu lassen.

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