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Moser-Pröll zu ÖSV-Affäre: "Ich weiß von keinem Fall...

Der ÖSV kommt nicht zur Ruhe. Immer wieder tauchen Vergewaltigungsvorwürfe im Skiverband auf. Nun meldet sich Annemarie Moser-Pröll zu Wort.

Heute Redaktion
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Die Vorwürfe über sexuelle Gewalt gegen Skirennläuferinnen im ÖSV reißen nicht ab. Zuletzt rückten der 2009 verstorbene Toni Sailer sowie Trainer-Legende Charly Kahr in den Fokus von Anschuldigungen.

Eine ehemalige Athletin und ihr Ehemann hatten Kahr in einer WhatsApp-Nachricht an Marianne Moser-Pröll des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Im Gerichtsprozess in Bludenz wegen Rufschädigung legte auch Nicola Werdenigg, die als Erste mit Vergewaltigungsvorwürfen an die Öffentlichkeit gegangen war, gegen den mittlerweile 85-Jährigen nach. "Er hat seine Macht eingesetzt und missbraucht." Sie wisse aus "direkter Quelle von drei Fällen, gerüchteweise von mehreren."

Beim Prozess, den Kahr in erster Instanz verloren hatte, war auch Moser-Pröll anwesend, die als Überraschungszeugin aussagen hätte sollen. Doch Richterin Daniela Flatz ließ dies nicht zu. So kam es zu einem Wutausbruch der bei Jahrhundert-Skifahrerin, hatte die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Moser-Pröll weiß von keinen Fällen

Nun meldete sich Moser-Pröll gemeinsam mit den Ex-Skirennläuferinnen Monika Kaserer und Anita Hell in der ZiB 2 zu Wort. "Ich weiß von keinem Fall", erklärte Moser-Pröll. Die 65-Jährige hätte als Mannschafts-Leaderin auch eingegriffen. "Können Sie sich vorstellen, dass ich als starke Person in der Mannschaft, es gutgeheißen hätte, wenn nur das Geringste vorgefallen wäre?", fragte die Jahrhundert-Skiläuferin. "Ich hätte den Mund aufgemacht. Und da wäre etwas los gewesen."

"50 Jahre später kommen diese Sachen daher. Es war meine schönste Zeit, ich war gut behütet", schildert Kaserer. "Diese Vorverurteilungen und Pauschalurteile über den ÖSV und die Skihauptschulen sind einfach zu viel", so Hell.

(Heute Sport)