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MotoGP-Rookie Marquez lässt Rossi alt aussehen

Heute Redaktion
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Die MotoGP hat ihren neuen Superstar - Marc Marquez. Der junge Spanier rast in seiner MotoGP-Debütsaison von Sieg zu Sieg. Auch am Sonntag in Laguna Seca war der 20-Jährige nicht zu bremsen. Mit einem rotzfrechen Manöver gegen Valentino Rossi schrieb er zudem Schlagzeilen und ist auf dem Weg, sein großes Idol zu überflügeln.

Die österreichische Motorradschmiede KTM hatte schon vor Jahren das Potential des Spaniers erkannt und ihn 2008 für die Achtelliterklasse (heute Moto3) ins Team geholt. Drei Jahre später wurde er Weltmeister dieser Klasse, im Vorjahr holte sich Marquez auch den Titel in der Moto2. Dies brachte ihm mit nur 20 Jahren einen Werksfahrervertrag beim MotoGP-Team von Honda ein.

Spätestens am Sonntag bewies er den Teambossen, dass dies eine goldrichtige Entscheidung war. Marquez gewann in Lagnuna Seca (USA) sein drittes Rennen in Serie und baute die WM-Führung weiter aus. Durch die Verletzungen von Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa, die schwer lädiert ein paar Punkte retteten, könnte er das Kunststück zustande bringen, in seinem Debütjahr Weltmeister zu werden.

Rossi: "Marc ist wie ich, aber er macht keine Fehler"

"Die WM dauert noch so lange, da kann sehr viel passieren", bleibt der Spanier realistisch. Selbst Valentino Rossi streut dem Jungstar Rosen: "Ich habe einiges von ihm erwartet, aber nicht so viel. Eigentlich müsste er in seiner ersten Saison mehr Fehler machen. Ich war in meiner ersten 500er-Saison sehr schnell, aber mir sind viele Fehler unterlaufen und ich bin in den ersten beiden Rennen gestürzt. Deshalb habe ich am Ende auch die WM verloren. Marc ist wie ich, aber er macht keine Fehler. Er hat das Potenzial, dass er der größte Fahrer aller Zeiten wird, größer als ich."

Dabei warten die Experten eigentlich nur darauf, dass es sich einmal nicht ausgeht und ihm das Motorrad bei einem seiner waghalsigen Manöver wegrutscht. Ein neues Highlight in dieser Hinsicht lieferte er in Laguna Seca. In der dritten Runde quetschte er sich außen an Rossi in der berühmten "Corkscrew" (eine stark abschüssige und uneinsichtbare Bergab-Schikane, die aus vollem Tempo über eine Kuppe angebremst wird). Dabei räuberte er frech wie ein Motocrossfahrer über den Sand neben der Piste (siehe Video). Ein ähnliches Manöver hatte Rossi selbst 2008 gegen Casey Stoner vollführt.

Marquez von Rossis Worten berührt

"Ich habe schon zu ihm gesagt, dass ich für die Urheberrechte bezahlen werde", scherzte Marquez nach dem Rennen und gab die Komplimente an den Rekordweltmeister zurück: "Als ich mir das Video von 2008 (siehe rechts, Anm.) angesehen habe, dachte ich mir, dass es unmöglich ist. Sein Überholmanöver war viel beeindruckender. Valentino ist einer meiner Helden und einer der wichtigsten Fahrer im Motorradsport. Es ist beeindruckend, solche Worte von ihm zu hören."