Politik

Mückstein rechnet mit "kleiner vierten Welle" im Herbst

Die ersten Bundesländer wappnen sich für eine vierte Welle im Herbst. Mit deren Eintreten rechnet auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein.

Leo Stempfl
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Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein stellte sich am Badeschiff den Fragen junger Leute zum Coronavirus und zur Impfung.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein stellte sich am Badeschiff den Fragen junger Leute zum Coronavirus und zur Impfung.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Während Bundeskanzler Sebastian Kurz verkündet, dass die Pandemie für alle Geimpfte vorbei sei, sieht man das im Gesundheitsministerium und in den Bundesländern etwas anders. Während für ganz Österreich die FFP2-Maske fällt und beinahe alle Regeln gelockert werden, wählt man mancherorts einen Sonderweg.

In Wien brauchen nun auch Kinder ab sechs Jahren einen 3-G-Nachweis und die Besuchsregeln in den Spitälern bleiben beim Alten. Darauf folgte heftige Kritik von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger: "Es gibt keinen plausiblen Grund für diese Verschärfungen", diese würden "völlig an der epidemiologischen Realität vorbei" gehen.

Trugschluss

Doch auch in ihrem Heimatbundesland Kärnten schließt man härtere Maßnahmen nicht aus. Entgegen der Verordnung des Bundes lockerte man etwa die Besuchsregeln in den Spitälern nicht. Auch Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) warnt vor dem Trugschluss, dass die Pandemie vorbei sei. Die Corona-Situation werde nicht immer so rosig sein wie jetzt.

Experten des Landes berieten sich deswegen schon jetzt, wie genau es im Herbst weiter gehen soll. Das Ergebnis: Im Herbst wird es aufgrund der Delta-Variante wohl zu einer vierten Welle kommen. Um sich vorzubereiten, greift man primär auf die bisherigen Maßnahmen zurück: Impfen, Testen, Contact-Tracing und Hygienemaßnahmen.

80 Prozent als Ziel

Schon am Dienstag sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein zur "APA", dass er "eine kleine vierte Welle im Herbst" nicht ausschließe. Insbesondere in den Schulen sollen die PCR-Testkapazitäten ausgebaut werden. "Die Heftigkeit dieser vierten Welle hängt davon ab, wie die Vollimmunisierung voranschreitet", so Christian Pucher, Sprecher des Landeshauptmanns laut "Salzburger Nachrichten".

Eine Welle könnte nur ausbleiben, wenn sich zumindest 80 Prozent der Bevölkerung impfen lassen. Doch schon jetzt, bei etwas unter 60 Prozent, finden sich kaum noch Impfwillige. Dabei gibt es vielversprechende Zahlen etwa aus den USA: 99 Prozent der Corona-Infizierten und derer, die an Corona sterben, sind ungeimpft.