Erfolgsgeschichten

Mühsal und Schweiß: Marlene schafft ihr großes Ziel

Sport ist Marlenes große Leidenschaft. Doch auf dem Weg zu ihrem Traumberuf als Sportlehrerin, musste sie einige Hürden auf sich nehmen.

Irma Basagic
Eine unnachgiebige Lehrerin motivierte Marlene zu sportlichen Höchstleistungen. (Symbolbild)
Eine unnachgiebige Lehrerin motivierte Marlene zu sportlichen Höchstleistungen. (Symbolbild)
Foto: Getty Images/iStockphoto

Sportlich war Marlene immer schon. Doch so sehr ihr die Bewegung Spaß machte, das Laufen gehörte einfach nicht zu ihren Stärken. Hinzu kam auch eine starke Pollenallergie, die sie zur leichten Asthmatikerin machte.

Marlene entschied sich für einen Lehrberuf, machte nebenbei noch eine zusätzliche Lehrbefähigungsprüfung für Bewegung und Sport. Alles lief gut, bis der "Tag X" kam: "Wir mussten zwei Kilometer in elf Minuten laufen und ich schaffte es nicht. Meine damalige Sportlehrerin hat mich vor allen anderen niedergemacht und mir als einziger Teilnehmerin gesagt, dass ich und nur ich es noch einmal machen müsste, sonst würde sie mich nicht durchlassen."

Tägliches Lauftraining

Marlene nahm die Worte der Trainerin ernst. Sie trainierte hart und trat noch einmal an: "Ich war schon bei unter zwölf Minuten angelangt, aber sie demütigte mich wieder. Ich war am Ende meiner Kräfte. Sie meinte, wenn ich nicht innerhalb der vorgegebenen Zeit laufen würde, dann würde ich das Studium nicht schaffen. Sie sagte auch, dass es mit meiner Pollenallergie ohnehin keine gute Idee sei, Sportlehrerin zu werden. Ich könne ja im Frühjahr nicht mit den Kindern hinausgehen."

Die harten Worte der Sportlehrerin demotivierten Marlene. "Die anderen Teilnehmer haben die vorgegebene Zeit von elf Minuten auch nicht geschafft, doch war ich die einzige Teilnehmerin, die noch einmal laufen musste."  Die Frage nach dem Sinn kam auf, lohnte sich der Aufwand denn überhaupt? Doch kam sie mittlerweile zu weit, um jetzt aufzugeben: "Ich trainierte wieder und wieder - ich bin ein halbes Jahr lang so gut wie jeden einzelnen Tag laufen gegangen."

Ihre Familie unterstützte sie so gut sie konnte. Marlenes Mutter fuhrt mit dem Rad neben ihr her, ihr Vater lief einmal in der Woche mit ihr. Neben ihrem Beruf nutzte sie die Zeit, um zu trainieren: "Ich lief und lief und lief. Es gab gute Tage und Tage, an denen ich am liebsten die Flinte ins Korn geworfen hätte. Ich war oft den Tränen nahe, wenn ich weit von den elf Minute entfernt war."

Dritter Anlauf führte zum Erfolg

Der Tag kam an dem Marlene beweisen musste, dass sie die vorgegebene Zeit einhalten kann. Sie wurde nervös, vor lauter Angst bekam sie "irre" Bauchkrämpfe. Die anderen Teilnehmer, die nicht nachvollziehen konnten, warum die Sportlehrerin mit ihr so hart ins Gericht ging, wünschten ihr das Beste. Nun musste sich Marlene ein drittes Mal beweisen: "Zur Überraschung aller, vor allem zum Erstaunen meiner Sportlehrerin, schaffte ich es dieses Mal!"

Das harte Training lohnte sich; Marlene erreichte die Ziellinie in der vorgegebenen Zeit! Der große Erfolg änderte jedoch nichts an der Haltung ihrer Sportlehrerin: "Ihr missbilligender Blick ohne jegliches Lob ist mir noch heute im Gedächtnis!"

Auch Jahre später denkt Marlene immer wieder an sie und an das harte Jahr, das von Verzweiflung, Frust, Schmerz und Missbilligung geprägt war. Jedes Mal, wenn sie heute laufen geht, denkt sie: "Sieh mich an! Sieh mich heute an - du hättest nie geglaubt, dass ich es schaffe und heute laufe ich für mein Leben gerne. Der Hass, den diese Person mir entgegenbrachte, wurde zu meiner Motivation!"

Lehre fürs Leben

Oft überlegt Marlene die Sportprofessorin aufzusuchen und ihr zu sagen, dass sie niemals aufgegeben hat und trotz der Pollenallergie zu einer hervorragenden Sportlehrerin wurde. Doch etwas Gutes hatte die ganze Mühe auch: "Ich weiß nicht, warum sie mich damals so fertig machen wollte, aber ich bin an dem Gesamten gewachsen und ich weiß, ich kann alles erreichen, auch wenn man mir noch so viel entgegensetzt."

Die negative Erfahrung war auch eine Bereicherung. Rückblickend betrachtet, zeigt sich Marlene sogar dankbar dafür: "Es gibt keinen schnellen Weg zum Erfolg. Man muss ein Kämpfer sein und genau das bin ich dank meiner ehemaligen Trainerin geworden."

Diese Lesergeschichte ist im Rahmen der Kooperation von „Heute.at“ und VOLKSBANK entstanden: Von 31. Oktober bis 19. Dezember 2022 stellen wir gemeinsam mit unserem Kooperationspartner VOLKSBANK die 50 schönsten Erfolgsgeschichten unserer Leserinnen und Leser vor. 

Alle Erfolgsgeschichten findest du hier:
www.heute.at/erfolgsgeschichten

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