Sport

Muhammad Ali ist 70 Jahre alt

Heute Redaktion
Teilen

Am 17. Jänner feiert Muhammad Ali seinen 70. Geburtstag. Bereits am Samstag hatten Verwandte, Freunde und Fans der Boxlegende auf das Ereignis angestoßen. Heute.at hat für Sie zudem eine Übersicht über die wichtigsten und bekanntesten Kämpfe des bald 70-Jährigen zusammengestellt.

Am 17. Jänner feiert Muhammad Ali seinen 70. Geburtstag. Bereits am Samstag hatten Verwandte, Freunde und Fans der Boxlegende auf das Ereignis angestoßen. Heute.at hat für Sie zudem eine Übersicht über die wichtigsten und bekanntesten Kämpfe des bald 70-Jährigen zusammengestellt.

In seiner Heimatstadt Louisville versammelten sich zahlreiche Gäste im "Muhammad Ali Zentrum", um dem früheren Ausnahmeboxer zu gratulieren. Als sich der ehemalige Weltmeister im Schwergewicht auf einem Balkon zeigte, brandete in der Lobby Applaus auf.

Ali "will nicht hören, dass er wie 70 aussieht"

Seinem runden Geburtstag blicke Ali mit gemischten Gefühlen entgegen, berichtete seine Ehefrau Lonnie zuvor: "Er ist froh, dass er seinen 70. Geburtstag erlebt, aber er will hören, dass er nicht wie 70 aussieht." Ali zählt zu den bekanntesten Sportlern aller Zeiten. Wegen seiner fortschreitenden Parkinson-Erkrankung war er zuletzt aber immer seltener in der Öffentlichkeit zu sehen.

Karrierebeginn: Wollte Fahrraddieb verprügeln

Ali wurde am 17. Jänner 1942 als Cassius Marcellus Clay Junior geboren. Im Alter von zwölf Jahren begann er mit dem Boxen. Zuvor war sein Fahrrad gestohlen worden und er hatte den Dieb verprügeln wollen. Später wurde er dem Polizisten Joe Martin vorgestellt, der ihn in der örtlichen Boxhalle trainierte. Es war der Beginn einer einzigartigen Karriere, deren Höhepunkte Olympia-Gold 1960 in Rom sowie der dreimalige Gewinn des Profi-WM-Titels im Schwergewicht waren.

Nächste Seite: Die bekanntesten Kämpfe von Muhammad Ali

Die bekanntesten Kämpfe von Muhammad Ali

Muhammad Ali (früher Cassius Clay) gilt als der beste Boxer aller Zeiten. Seine Kämpfe vor allem gegen Joe Frazier und George Foreman sind in die Box-Geschichte eingegangen. Hier ein kurzer Überblick über die bekanntesten Fights des Halbschwergewicht-Olympiasiegers und dreimaligen Profi-Weltmeisters im Schwergewicht:

5. September 1960 in Rom: Cassius Clay wird mit einem Punktesieg über den Polen Zbigniew Pietrzykowski Olympiasieger im Halbschwergewicht. Es ist sein letzter von 108 Amateurkämpfen, von denen er nur acht verlor.

25. Februar 1964 in Miami Beach: Cassius Clay gewinnt mit einem Sieg über seinen US-Landsmann Sonny Liston, der nach der siebenten Runde aufgab, erstmals den WM-Titel. "Ich bin der Größte. Ich bin der Schönste", tönt er und konvertiert wenig später zum Islam.

8. März 1971 im Madison Square Garden in New York: Ali kassiert gegen Joe Frazier im Kampf um die WM-Gürtel von WBA und WBC die erste Niederlage seiner Profikarriere. Im "Kampf des Jahrhunderts" streckt Frazier seinen Widerpart in der 15. und letzten Runde mit einem linken Haken zu Boden. Die beiden Boxer bekommen damals Rekordbörsen von jeweils 2,5 Millionen US-Dollar.

30. Oktober 1974 in Kinshasa: Im legendären "Rumble in the Jungle" erkämpft sich Ali gegen George Foreman in Zaire durch K.o. in der 8. Runde die WM-Titel der WBA und WBC zurück - mit völlig neuer, defensiver Taktik. Er durchbricht als zweiter Profi nach Floyd Patterson das eherne Gesetz "They never come back".

1. Oktober 1975 in Manila: Muhammad Ali bezwingt Joe Frazier im "Thrilla in Manila" durch Aufgabe nach der 14. Runde. 28.000 Zuschauer im restlos gefüllten Araneta Coliseum werden Zeugen der wohl größten Ringschlacht der Boxgeschichte.

Nächste Seite: Steckbrief Muhammad Ali

Steckbrief Muhammad Ali

Geburtsname: Cassius Marcellus Clay Jr., 1964 nach Übertritt zum Islam Umbenennung zunächst in Cassius X, kurz darauf in Muhammad Ali

Geboren: 17. Jänner  1942 in Louisville/Kentuck

Größe: 1,92 m

Familienstand: lebt in vierter Ehe mit Lonnie Ali, mit der er seit dem 19. November 1986 verheiratet ist, Vater von acht Kindern (sieben Töchter, ein Sohn) und eines Adoptivsohnes

Erstes Boxtraining: 1954

Kampfstatistik als Profi: 61 Kämpfe, 56 Siege (37 durch K.o.), 5 Niederlagen

Größter Erfolg als Amateur: Olympiasieg 1960 in Rom im Halbschwergewicht

Größte Erfolge als Profi: Weltmeister im Schwergewicht vom 25. Februar 1964 bis 22. März 1967 (Aberkennung des Titels im April 1967 wegen Kriesgdienstverweigerung); erneut Weltmeister vom 30. Oktober 1974 bis 15. Februar 1978 und 15. September 1978 bis 27. Juni 1979

Auszeichnungen/Anerkennungen:

1990 Aufnahme in die International Boxing Hall of Fame

1996 entzündet bei den Sommerspielen in Atlanta das olympische Feuer

1998 Ernennung zum UNO-Friedensbotschafter

1999 Kampfsportler des Jahrhunderts

2000 IOC-Sportler des Jahrhunderts

2005 Champion der Champions (Weltrat des Boxens)

2005 Freiheitsmedaille der USA (überreicht von Präsident George W.Bush)

2009 Präsidenten-Preis der afrikanisch-amerikanischen US-Bürgerrechtsorganisation NAACP

Nächste Seite: Auch für die Klitschkos ist Ali der Größte

Auch für die Klitschkos ist Muhammad Ali der Größte

Die Brüder Witali und Wladimir Klitschko dominieren im Moment die Schwergewichts-Szene. Doch auch für die beiden Ukrainer ist der legendäre Muhammad Ali, der am Dienstag 70 Jahre alt wird, der "größte Boxer aller Zeiten". Nicht nur wegen seiner sportlichen Triumphe, sondern auch wegen seines politischen Engagements abseits des Boxens.

"Auch außerhalb des Rings eine großartige Persönlichkeit"

"Er hat die Menschen durch seine Art zu kämpfen mitgerissen und ist auch außerhalb des Rings eine großartige Persönlichkeit. Alis persönlicher Einsatz für die Bürgerrechtsbewegung in den USA ist einzigartig. Sein Engagement gegen den Vietnam-Krieg hat ihn sogar in seiner besten Zeit mehrere Jahre seiner Karriere gekostet", betonte der 35-jährige WBA-, IBF- und WBO-Weltmeister Wladimir Klitschko.

"Der größte aller Zeiten"

Sein älterer Bruder Witali sprach dagegen die sportliche Ausnahmestellung von Ali an. "Ohne Zweifel ist Muhammad Ali der Größte aller Zeiten. Ich bin sehr stolz, dass ich heute den WM-Gürtel besitze, den auch Ali hatte. Viele seiner Kämpfe gehören zu den Klassikern der Sportgeschichte. Wladimir und ich haben Ali mehrmals persönlich getroffen und diese Treffen waren immer sehr inspirierend und motivierend", erklärte der 40-jährige WBC-Champ.