Grande Dame

Musicalstar: "Auf der Bühne redet mir niemand rein"

Maya Hakvoort singt am 15. März "Honoring Barbra Streisand" im Globe Wien. "Heute" verriet sie, wie sie über 30 Jahre an der Musical-Spitze blieb.
Sandra Kartik
14.03.2025, 06:00
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Vor 31 Jahren sang sich die gebürtige Holländerin Maya Hakvoort mit ihrer Rolle als "Elisabeth" in die Herzen der Österreicher. "Ich fühle mich als Teil des Landes. Ich bin sehr dankbar, weil ich mich hier sehr schön entwickeln konnte", freut sie sich im "Heute"-Gespräch. Seither ist die 58-Jährige nicht mehr aus der heimischen Musicalwelt wegzudenken. Nach 32 Rollen und vielen Konzerten steht sie noch immer an der Spitze. "Hello Dolly" fehlt noch auf ihrer Liste, gibt sie zu. Und Film würde sie auch reizen.

Am 15. März lädt die Künstlerin zu "Honoring Barbra Streisand" ins Globe Wien, "ein absolutes Herzensprojekt". Die US-Ikone ist seit jeher eine große Inspiration, musikalisch und auch, weil "sie immer das gemacht hat, was sie wollte." Anders als Streisand, hatte der holländische Musical-Star nie mit Lampenfieber zu kämpfen. Disziplin, gute Vorbereitung, Talent und ein rauschfreies Leben haben geholfen. "Ein Glas Wein ist das Maximum", so die Sängerin.

"Zuhause ist, wo man Anerkennung spür

Vor wenigen Tagen wurde Hakvoort in Shanghai als erste Europäerin mit dem renommiertem chinesischen Stage-Award in der Kategorie "Best Leading Role" für die Titelrolle im Musical "Lady M." ausgezeichnet. "Für eine Künstlerin ist das Zuhause, wo man die Anerkennung spürt". Ihre Erfahrung lässt die Grande Dame des Musicals heute viel mehr zu ihren Erfolgen stehen: "Ich bin sehr dankbar und stolz. Das Publikum muss ja entscheiden, ob du gut bist oder nicht. Mittlerweile spüre ich das selber und kann es auch aussprechen." Das spürt man auch bei ihrem sehr persönlichen Programm "Unplugged. Der Soundtrack meines Lebens", das sie am 8. April in Bad Ischl und am 19. Juli im Wiener Theater im Park singen wird.

Im Gegensatz zu früher, ist Hakvoort in ihrer Mitte angekommen: "Wenn ich auf der Bühne stehe, habe ich mehr Ruhe in mir. Ich kann die Momente richtig genießen, in denen die Stimme aufgeht." Die Künstlerin spürt eine Gelassenheit, die sie als jüngere Frau nicht hatte, sie muss sich auch nicht mehr beweisen. "Aber es ist nicht so, dass ich weniger Ideen habe", schmunzelt sie. Und sie mag das Rampenlicht, gibt Hakvoort unumwunden zu: "Ich liebe die Bühne. Niemand redet mir rein, ich stehe im Licht und habe ein Mikrofon. Alle sitzen da und hören mich an. Ich habe mich auf der Bühne immer sicherer gefühlt als im normalen Leben."

Wechseljahre sollten "kein Tabu" sein

Mit dem Älterwerden hadert Hakvoort nicht, aber manchmal wundert sie sich: "Wann ist das passiert?" Fit zu bleiben hat für die Mutter oberste Priorität. "Aber das ist auch eine Gratwanderung. Wenn man dauernd mit seiner Gesundheit beschäftigt bist, ist man es auch mit den Krankheiten." Hakvoort schwört deshalb auf Meditation und TCM für inneres Gleichgewicht. Auch über die Wechseljahre will sie offen sprechen, besonders als Frau, die in der Öffentlichkeit steht.

Es gab Proben, in denen sie plötzlich starke Hitze spürte, besonders an einmal erinnert sie sich: "Es war wie ein Vulkanausbruch. Ich musste lachen", nach einer Pause ging es professionell weiter. "Es ist zuerst schon anstrengend, weil plötzlich alles viel langsamer wird. Eigentlich will die Menopause uns sagen, dass wir Frauen es ruhiger angehen sollen. Und es ist auch eine Message an den Partner: Pass gut auf deine Frau auf. Behandle sie wie eine Königin, dann geht die Menopause auch schneller vorbei", schmunzelt sie. "Das Thema sollte kein Tabu sein."

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