Sie moderierte jahrelang im deutschen Fernsehen, berichtete von den Oscars und Golden Globes, und feierte als Schauspielerin Erfolge ("Soko Donau"). Mit ihrer Film- und TV-Karriere ist Nova Meierhenrich zu Recht sehr glücklich. Doch ihren innigsten Wunsch konnte sich die 51-Jährige nicht erfüllen: "Ich wollte immer Mutter werden. Ich habe alles versucht, aber es hat nicht geklappt. Ich gehöre zum kleinen Prozentsatz von Frauen, bei denen es keinen Grund für die Unfruchtbarkeit gibt", erzählt sie offen im "Heute"-Gespräch.
Das Thema liegt Meierhenrich so am Herzen, dass sie ihren ganz persönlichen Weg zum Kinderwunsch, der letztlich jedoch unerfüllt blieb, in einem bewegenden Buch erzählt: "Lebensschlenker. Umwege zum Wunschkind und wie man auch in einer Sackgasse glücklich werden kann". Schonungslose Offenheit war ihr dabei wichtig: "Ich kann ja nicht über ein Thema sprechen, ohne mit meiner eigenen Geschichte all-in zu gehen."
Bevor die Moderatorin ihren Ehemann, den dänischen TV-Koch Brian Bojsen, kennenlernte, hatte sie sich schon für eine "Solomutterschaft" entschieden. "Ich wollte meinen Lebenstraum nicht davon abhängig machen, ob ER kommt", sagt sie bestimmt. Sie wollte sich auch dem Druck der Gesellschaft nicht länger beugen. "Man kann es als Frau nicht richtig machen. Am schlimmsten ist die Annahme, dass man ohne Kinder nicht glücklich werden kann. Als ob unser Lebensglück davon abhängt, dass ein weißer Ritter kommt und uns schwängert", ärgert sich Meierhenrich.
Besonders gehadert hat der TV-Profi "mit der Distanzlosigkeit. Ich kann mich an kein Interview der letzten 20 Jahren erinnern, wo ich nicht nach meinem Kinderwunsch gefragt wurde." Und die Fragen waren oft extrem untergriffig, wie "Magst du keine Männer, bist du lesbisch?", schildert sie. "Es ist kein Smalltalk-Thema für Partys. Das betrifft einen als öffentliche Person nochmal anders", wird sie deutlich.
Als Meierhenrich beschloss, ihren Kinderwunsch endgültig loszulassen, folgte erst "die Trauerbewältigung. Es ist, wie wenn eine Beziehung zu Ende geht oder man jemanden verliert." Zuerst schmiss sie sich in die Arbeit und in allerlei Aktivitäten. Doch dann begann auch das innerliche Akzeptieren. "Ich habe aufgehört, auf die Pausetaste zu drücken. Ich habe wieder Pläne gemacht und mich verabredet. Ich habe angefangen, zu leben."
Lange hatte sie daran zu knabbern, warum sie nicht schwanger werden konnte. Keinen Grund zu kennen machte es schwer, einen Abschluss zu finden. Dennoch sagt sie heute: "Ich würde sofort alles nochmal machen. Hätte ich es nicht versucht, würde es mir heute schlechter gehen."