Schockierendes Filmmaterial hat die Polizei von Dnipro, Ukraine, veröffentlicht: Es zeigt die Festnahme einer 20-jährigen Mutter, die versucht hatte, ihren zweijährigen Sohn für umgerechnet knapp 21.000 Euro zu verkaufen. Die Frau erklärte der Polizei, sie wolle das Geld nutzen, "um ein eigenes Geschäft zu starten", und habe kein Interesse daran gehabt, sich weiter um ihr Kind zu kümmern.
Die junge Frau ging der Polizei in die Falle: Ein verdeckter Ermittler übergab ihr das Geld, woraufhin sie von den Beamten festgenommen wurde. Ein Video zeigt, wie Polizisten das Bargeld zählen und der Mutter Handschellen anlegen. Das Kind wurde von einem Sozialarbeiter in Sicherheit gebracht und befindet sich mittlerweile in staatlicher Obhut, wie die "Daily Mail" berichtet.
Der versuchte Menschenhandel wurde in Zusammenarbeit mehrerer Polizeieinheiten dokumentiert, darunter die regionale Migrations- und Kriminalanalysebehörde. Laut Staatsanwaltschaft hatte die Mutter gezielt nach einem Käufer gesucht und bot das Kind für eine Million Hrywnja an. Die Frau plädierte auf nicht schuldig, wurde jedoch wegen Menschenhandels an einem Minderjährigen zu acht Jahren Haft verurteilt.
Bereits 2019 sorgte ein ähnlicher Fall in Moskau für Aufsehen: Die 23-jährige Rasulzhan Kyzy Barnokhon versuchte, ihre einwöchige Tochter für rund 13.000 Euro zu verkaufen. Zuvor hatte sie bereits versucht, ihre einjährige Tochter anzubieten. Ihre Begründung: Die Kinder seien ein "Hindernis beim Daten von Männern".
Aktivisten der NGO "Alternativa" entdeckten ihre Anzeige und informierten die Polizei. Barnokhon wurde festgenommen, nachdem sie das Geld erhalten und eine schriftliche Bestätigung übergeben hatte. Die Ermittlungen ergaben, dass sie kein Interesse am weiteren Schicksal ihrer Kinder zeigte. Ihr drohten bis zu fünf Jahre Haft wegen versuchten Verkaufs eines Minderjährigen.