"Wird der Waffenstillstand nicht eingehalten, werden die USA und ihre Partner weitere Sanktionen verhängen", schrieb der Republikaner und US-Präsident Donald Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social vermutlich in erster Linie an Russland gerichtet. Er stellte sich mit dem Ruf nach einer 30-tägigen Waffenruhe hinter eine entsprechende Forderung aus Kiew. Moskau hatte er bereits in der Vergangenheit mit weiteren Sanktionen gedroht. Die USA hatten bereits im März eine 30-tägige Waffenruhe vorgeschlagen.
Diese Waffenruhe müsse letztlich zu einem Friedensabkommen führen, schrieb der Republikaner jetzt weiter. "Es kann alles sehr schnell gehen, und ich werde sofort zur Verfügung stehen, wenn meine Dienste benötigt werden." Trump fügte hinzu: "Hoffentlich wird eine akzeptable Waffenruhe eingehalten, und beide Länder werden dafür zur Rechenschaft gezogen, dass sie die Unantastbarkeit dieser direkten Verhandlungen respektieren." Zuvor hatte die Ukraine auf eine solche 30-tägige Waffenruhe mit Kriegsgegner Russland bestanden.
Die Ukraine hat der russischen Armee hunderte Verstöße gegen die von Moskau einseitig ausgerufene Waffenruhe vorgeworfen. Die anlässlich der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Weltkriegsendes in Moskau verkündete Feuerpause sei wie erwartet "eine Farce", sagte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha. "Die russischen Streitkräfte greifen weiterhin an der gesamten Front an", betonte er. Von Mitternacht bis Donnerstagmittag seien 734 Verstöße gegen die Waffenruhe und "63 Angriffsoperationen" der russischen Armee verzeichnet worden.
Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte hingegen, die russische Armee halte sich "strikt an die Waffenruhe". Es würden keine Luft-, Raketen-, Artillerie- oder Drohnenangriffe ausgeführt. Die Ukraine habe die Kampfhandlungen aber nicht eingestellt und Russland reagiere auf entsprechende Angriffe, erklärte das Ministerium.