Vom 8. bis zum 10. Mai sollen die Waffen im Ukraine-Krieg ruhen. Das kündigte der russische Machthaber am Montag an. Grund dafür sei der 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen Feierlichkeiten in Russland.
Diese kurze Feuerpause dürfte US-Präsident Donald Trump nicht gerade glücklich Stimmen. Trump habe deutlich gemacht, dass er "einen dauerhaften Waffenstillstand sehen will, um das Töten zu stoppen und das Blutvergießen zu beenden", betonte dessen Sprecherin, Karoline Leavitt, am Montag.
Trumps Sprecherin fügte hinzu, der Präsident sei "zunehmend frustriert" mit Putin, aber auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Trump hatte am Samstag nach einem Treffen mit Selenskyj in Rom Zweifel an Putins Bereitschaft zu einem Friedensschluss in der Ukraine geäußert.
Nur kurze Zeit nach seinem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social: "Es gab für Putin keinen Grund, in den letzten Tagen Raketen auf zivile Gebiete, Städte und Ortschaften zu schießen. Das gibt mir zu denken, dass er den Krieg vielleicht gar nicht beenden will, sondern mich nur an der Nase herumführt, und dass man mit ihm anders umgehen muss, durch "Banking" oder "Sekundärsanktionen"? Zu viele Menschen sterben!!!"
Zuvor hatte er wiederholt Selenskyj für die aus seiner Sicht mangelnde Kompromissbereitschaft kritisiert.
Unterdessen hat die Ukraine die russische Ankündigung zur dreitägigen Waffenruhe kritisiert. "Wenn Russland wirklich Frieden will, muss es das Feuer sofort einstellen", sagte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha in einer Erklärung seines Ministeriums vom Montag. Kiew sei zu einer "dauerhaften, zuverlässigen und vollständigen Waffenruhe" für mindestens 30 volle Tage bereit. "Warum auf den 8. Mai warten?"
Ob die Ukraine bereit wäre, die von Präsident Wladimir Putin verkündete Feuerpause vom 8. bis 10. Mai ebenfalls einzuhalten, sagte Sybiha nicht. Putin hatte bereits zu Ostern eine einseitige 30-stündige Waffenruhe angekündigt und die Ukraine signalisierte Bereitschaft, ebenfalls die Waffen schweigen zu lassen. Beide Seiten warfen sich aber in der Folge vor, die Feuerpause nicht eingehalten zu haben.