Die Feiertage in Campobasso (Region Molise) hätten für die Familie Di Vita besinnlich werden sollen. Doch nach dem Festmahl am 25. Dezember wurden Sara (15) und ihre Mutter Antonella plötzlich schwer krank. Wie bereits berichtet, bestätigte die Polizei, dass beide an einer mutmaßlichen Lebensmittelvergiftung verstarben.
Auch Gianni Di Vita, Vater und Ehemann, wurde schwer erwischt. Er liegt seit zwei Tagen in Rom im Spital – sein Zustand ist weiterhin kritisch. Schon am Nachmittag des 25. Dezember fühlte sich die Familie schlecht. Sie suchten zuerst den ärztlichen Bereitschaftsdienst auf und fuhren danach in die Notaufnahme. Die Ärzte schickten sie aber wieder heim, weil sie von einer harmlosen Lebensmittelvergiftung oder Magen-Darm-Grippe ausgingen, schreibt der "Corriere". Am nächsten Tag wiederholte sich das Ganze.
Am 27. Dezember musste Sara erneut ins Spital – diesmal brachte sie ein Verwandter hin. Ihr Zustand war da schon lebensbedrohlich, sie kam auf die Intensivstation und starb noch am selben Abend gegen 23 Uhr. Kurz darauf wurde auch die Mutter eingeliefert, sie verstarb am nächsten Tag gegen 11 Uhr.
Zuerst dachten die Behörden an eine Lebensmittelvergiftung durch Fisch. Doch laut Ansa gibt es eine neue Spur: Das Mehl, das beim Essen verwendet wurde, könnte versehentlich mit Rattengift in Berührung gekommen sein. Vor wenigen Wochen war in der Mühle von Gianni Di Vita eine Rattenbekämpfung durchgeführt worden. Die Ermittler prüfen nun, ob das Mehl verseucht war.
Die genaue Todesursache soll jetzt durch Obduktionen und toxikologische Untersuchungen geklärt werden. Weitere Familienmitglieder werden vorsorglich im Spital überwacht.
Die Justiz ermittelt inzwischen auch gegen fünf Ärzte – drei aus dem Spital und zwei vom Bereitschaftsdienst. Sie stehen im Verdacht, die Familie fahrlässig behandelt zu haben. Ihnen wird fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung und Verstöße gegen das Gesundheitsrecht vorgeworfen.