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Nach Attacke auf Schiri fürchtet Wacker die Strafe

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Amir Beganovic

Der Spielabbruch am Samstag am Innsbrucker Tivoli in der Partie zwischen dem FC Wacker und Sturm Graz in der Nachspielzeit beim Stand von 0:1 hat für heftige Diskussionen gesorgt.

in der Partie zwischen dem FC Wacker und Sturm Graz in der Nachspielzeit beim Stand von 0:1 hat für heftige Diskussionen gesorgt.

Für die Tiroler, die durch die Niederlage und dem gleichzeitigen Sieg von Wiener Neustadt wieder an das Tabellenende zurückfielen, könnte es eine teure Angelegenheit werden. Der Senat 1 der Bundesliga wird sich in den nächsten Tage mit dem Abbruch befassen. Innsbruck war lange Zeit die bessere Mannschaft und kassierte erst in der 91. Minute den Gegentreffer durch Sukuta-Paso.

Dann gingen die Emotionen unter den Fans hoch. Von der Osttribüne flogen Becher und Feuerzeuge Richtung Linienrichter. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber ließ über Lautsprecher zur Ruhe aufrufen, um schließlich mit seinen Assistenten für fünf Minuten in die Kabine zu flüchten. Nach Wiederanpfiff flog neuerlich ein Gegenstand auf das Feld, die Unparteiischen sprinteten in die Kabine und brachen die Partie ab.

"Schiedsrichter sollten Männer sein"  

Innsbruck-Trainer Roland Kirchler hatte für die Aktion wenig Verständnis und kritisierte die Schiedsrichter hart: "Ich kann die Aktionen der Fans nicht gutheißen, Bierbecher werfen kann ich nicht verteidigen. Aber die zwei Minuten hätte der Schiedsrichter schon über die Zeit bringen können. Fußball ist ein Männersport und da sollten auch die Schiedsrichter Männer sein."

Jedenfalls betonte Kirchler als auch Wacker-Manager Gerald Schwaninger, dass die Gegenstände nicht von den berüchtigten Fans der Nordtribüne auf das Spielfeld geworfen wurden, sondern von einigen Anhängern von der Osttribüne. "Ich habe das Protokoll noch nicht gelesen, aber wenn der Linienrichter angeblich von Lebensgefahr sprach, kann ich das nicht nachvollziehen", sagte Schwaninger.

"Ich musste abbrechen"

Schiedsrichter Manuel Schüttengruber verteidigte seine Entscheidung: "Die Emotionen haben sich aufgeschaukelt. Fakt ist, die Sicherheit des zweiten Assistenten (Clemens Schüttengruber) war nicht mehr gegeben. Ich musste abbrechen." Und Schüttengruber bekannte jedoch, dass sein Bruder von keinem Gegenstand getroffen wurde.

Schwaninger erwartet wahrscheinlich eine saftige Strafe für den ohnehin finanziell nicht auf Rosen gebetteten Verein, auch weil eine bedingte Strafe aus der vergangenen Saison von 30.000 Euro besteht. Schwaninger bekannte zwar, dass nach der Unterbrechung neuerlich ein Gegenstand auf das Spielfeld flog, warnt aber vor Folgewirkungen: "Wenn es so einfach ist, ein Spiel abzubrechen, dann kommen wir in ein gefährliches Fahrwasser. Da können rund 15 Fans, wie bei uns, einen Abbruch erzwingen. Der Verlierer ist dabei heute nicht nur der FC Wacker, sondern ganz klar der Fußball."

"Wichtig ist nur der Sieg"  

Wie die Partie schließlich gewertet wird, mit einem 0:1 oder einer 0:3-Strafverifizierung, wird der Senat 1 der Bundesliga in der kommenden Woche behandeln. Sturm-Trainer Peter Hyballa nahm den Abbruch gelassen: "Wichtig ist nur der Sieg, ich kann mit einem 1:0 auch gut leben." Für das Tabellenschlusslicht Innsbruck könnte eine Strafverifizierung aber auch dramatische Folgen haben: Bei Punktegleichstand werden sie ohne Berücksichtigung der Tordifferenz in der Tabelle immer zurückgereiht.

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