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Nach Ausraster: Kart-Rowdy kündigt Karriere-Ende an

Kart-Pilot Luca Corberi zuckte bei einem Rennen aus, wollte einen Rivalen mit einem Wrackteil treffen. Jetzt zieht er die Konsequenzen.

Heute Redaktion
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Die Videos des Vorfalls verbreiteten sich wie ein Lauffeuer im Netz: Corberi crashte mit Paolo Ippolito, musste sein Rennen beenden. Doch statt friedlich in die Box zu gehen, wartete er auf seinen Rivalen und versuchte, ihn mit einem Wrackteil zu treffen. Später attackierte er ihn auch körperlich in der Box.

Der Aufschrei im Motorsport war groß. Ex-Formel-1-Weltmeister Jenson Button forderte eine lebenslange Sperre. Felipe Massa, als Präsident der Kart-Kommission der FIA am Sonntag in Lonato vor Ort, drohte mit Konsequenzen. Die FIA kündigte eine Untersuchung der Vorfälle an.

Corberi hat sein Fehlverhalten nun offenbar eingesehen. Auf Facebook gab er eine (inzwischen gelöschte) Stellungnahme ab, in der er sein Verhalten zwar nicht erklärte, aber seinen Rücktritt ankündigte.

Seine Erklärung im Wortlaut:

"Ich möchte mich bei der Motorsportwelt für das, was ich getan habe, entschuldigen. Es gibt keine Ausrede, die erklären kann, warum ich mich so schändlich benommen habe. Das ist mir in den 15 Jahren meiner Karriere noch nie passiert, und ich hoffe ernsthaft, dass wir das zukünftig auch von niemandem mehr sehen werden.

Als ich nach dem Rennen zu den Sportkommissaren gerufen wurde, habe ich sie gebeten, meine Lizenz einzuziehen, denn ich war mir meiner unentschuldbaren Fehler bewusst. Sie haben mir dann aber anhand des Regelbuchs gezeigt, dass sie dazu gar nicht befugt sind. Seid also bitte nicht gegen sie, sie haben ihr Bestmöglichstes getan.

Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, für den Rest meines Lebens nicht mehr an Motorsport-Veranstaltungen teilzunehmen. Das ist kein Akt der Selbstjustiz, sondern einfach die richtige Entscheidung.

Meine Familie betreibt seit 1985 Kartsport. Wir sind damit aufgewachsen und haben gute und schlechte Zeiten erlebt. Diese Episode wird als die schlimmste in der Geschichte unseres Sports in Erinnerung bleiben, ich werde das nie vergessen.

Ich bitte nicht um Nachsicht, denn die habe ich nicht verdient. Ich werde mit allen geforderten Strafen einverstanden sein. Ich schreibe das heute um mich zu entschuldigen, auch wenn das nicht ausreicht. Von allen schlechten Dingen, die bei dieser Veranstaltung passiert sind, habe ich das schlimmste getan. Ein Junge, der seinen Sport liebt, und der sich nach dem schlimmsten Tag in seinem Leben an die guten Momente im Rennsport erinnern wird.

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