Schalke 04 erlebte in den vergangenen zwei Jahren in der zweiten deutschen Bundesliga schlechte Jahre. Man kam nicht über den 14. bzw. zehnten Tabellenplatz hinaus. Im Sommer wurde dann der Österreicher Miron Muslic der neue Trainer der "Knappen" und dieser feierte auf Schalke einen gelungenen Saisonstart. Inklusive des DFB-Pokals gewannen die Königsblauen drei ihrer ersten vier Saisonspiele.
Nach dem 2:1-Sieg gegen den VFL Bochum zeigte sich Muslic bestätigt in seiner Arbeit: "Dieser Sieg ist eine Bestätigung dafür, dass wir auf einem guten Weg sind." Muslic, der gemeinsam mit dem neuen Sportvorstand Frank Baumann an einer nachhaltigen Entwicklung arbeitet, hat dabei eine klare Vision: "Ich kann den Schalke-Fans versprechen, dass wir eine neue Dynamik entwickeln wollen – ein neues Miteinander."
Muslics Lebensgeschichte passt zur Region: Als Kind kam er mit seiner Familie als Flüchtling nach Österreich, lernte früh, was harte Arbeit bedeutet – ein Wert, der im Ruhrgebiet tief verwurzelt ist. "Meine Kindheit, meine Jugend fühlt sich ähnlich an wie viele Geschichten hier aus Gelsenkirchen", sagte Muslic. Seine Trainerkarriere begann in Österreich, unter anderem beim SV Ried. 2021 wagte er den Schritt ins Ausland.
Über Belgien, wo er Cercle Brügge erfolgreich in die UEFA Conference League führte, zog es ihn später nach England zu Plymouth Argyle. Dort übernahm er im Winter das Traineramt beim Zweitligaabsteiger. Schalke nutzte nun eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag – Medienberichten zufolge floss eine mittlere sechsstellige Ablöse inklusive Boni.
Muslic zeigt großen Respekt vor seinem neuen Arbeitgeber: "Wenn man das erste Mal mit Schalke in Berührung kommt, merkt man sofort, wie groß dieser Verein ist. Man spürt die Wucht." Und genau diese Energie will er nun nutzen, um den Klub wieder in ruhigere Fahrwasser zu führen – mit Bodenständigkeit und Teamgeist.
Der Start macht Hoffnung: Die jüngsten Heimsiege gegen Hertha BSC und den VfL Bochum sorgten für Aufbruchsstimmung. "Für mich war das heute erst der Anfang", sagte Neuzugang Finn Porath nach dem emotionalen Spiel vor 60.000 Fans in der Veltins-Arena. Auch Muslic mahnt zur Geduld: "Wir sind seit sieben, acht Wochen auf einem Weg, den wir gemeinsam eingeschlagen haben. Beide Füße am Boden – wir wissen, aus welcher Situation wir kommen."