Österreich

Nach Hallstatt-Inferno: So suchen Experten Ursache

Heute Redaktion
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Drei Tage nach dem Großbrand in der Weltkulturerbe-Region forschen die Sachverständigen nach der Brandursache. Günther Schwabegger von der Brandverhütungsstelle OÖ erklärt, wie die Experten vorgehen.

Der Schock über den Großbrand in Hallstatt sitzt immer noch tief in der Weltkulturerbe-Stadt Hallstatt. Samstag in den frühen Morgenstunden stand eine Bootshütte in Flammen. Der Brand breitete sich rasch auf angrenzende Hütten und zwei Wohnhäuser aus. Fünf Gebäude wurden stark beschädigt. Zwei Häuser und Hütten wurden komplett zerstört.

Doch der Zusammenhalt in der 754-Einwohnergemeinde ist groß. "Die betroffenen Bewohner wurden zum Teil privat untergebracht. Neben der Frage nach der Brandursache beschäftigt sie jetzt vor allem, ob und wann sie in ihre Häuser zurück können", so Bürgermeister Alexander Scheutz gegenüber "Heute".

Ursachenermittlung in zwei Schritten

3 Fragen an Günther Schwabegger:

Wie erkennt man, dass es sich um einen technischen Defekt handelt?
Z.B. Aufgrund der Kurzschlussspuren oder Schmelzperlen bei elektrischen Leitungen. Auch Laboruntersuchungen oder Röntgenuntersuchungen von verschmolzenen Materialen geben Aufschluss darüber.


Gab es Fälle in denen die Brandursache nicht festgestellt werden konnte?

Nur wenige Fälle blieben bislang völlig ungeklärt. Manchmal war die Zerstörung durch den Brand einfach zu weit fortgeschritten, was die Untersuchungen erheblich erschwert oder gar unmöglich macht. Ein Problem dabei kann auch sein, dass die Feuerwehr aufgrund der schwere des Einsatzes Spuren vernichtet.

Kann man im Fall einer Brandstiftung auch Zündhölzer noch nachvollziehen?
Wird schwierig. Aber Brandstifter hinterlassen immer eine Vielzahl an Spuren.

Die Antworten darauf sollen in den nächsten Tagen Sachverständige der Brandverhütungsstelle OÖ (BVS) und Experten vom LKA geben. Sie suchen vor Ort nach der Ursache. Günther Schwabegger von der BVS OÖ erklärt, wie die Experten bei der Brandursachenermittlung vorgehen.

Im ersten Schritt geht es darum, den Ausbruchsort bzw. den Bereich wo der Brand ausgebrochen war, einzugrenzen. Dazu wird auf die Stärke der Abbrandspuren geachtet. Mit einbezogen werden auch eventuelle Zeugenaussagen, Videos und Bilder aus Kameras. Bei Anlagen können auch Protokolle von Prozessleitsystemen eingesehen werden.

Im zweiten Schritt wird dann im Ausschlussverfahren die Ursache ermittelt. Dafür gibt es einen Katalog, der mögliche Zündquellen anführt. Können technische Defekte wie z.B. durch chemische Reaktionen, Blitzschlag oder elektrische Anlagen ausgeschlossen werden, bleibt als Ursache nur mehr Brandstiftung übrig. Dann ermittelt die Polizei bzw. das LKA weiter.

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