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Nach Horror-Foul: Karriere von Gustafsson in Gefahr

Heute Redaktion
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Am Sonntag um 16:13 Uhr stockte den Stadionbesuchern in Linz sowie tausenden Fans vor den TV-Schirmen der Atem: LASK-Jungspund Lukas Kragl hatte soeben Salzburg-Tormann Eddie Gustafsson in einer unabsichtlichen aber brutalen Aktion das Waden- und Schienbein gebrochen. Die weitere Karriere des Red-Bull-Kapitäns hängt am seidenen Faden, die nächsten sechs Monate werden entscheiden.

Am Tag nach dem Horror-Foul von Kragl an Gustafsson spricht in Salzburg niemand vom Gewinn der Meisterschaft, der nur noch Formsache zu sein scheint. "Der Titel interessiert mich nach solchen Ereignissen überhaupt nicht, bringt es Bullen-Coach Huub Stevens auf den Punkt. Verständlich, fällt Salzburgs Kapitän doch mindestens ein halbes Jahr aus - vielleicht auch für immer. So genau lässt sich das im Moment noch nicht abschätzen, doch ein verantwortlicher Mediziner gibt leise Entwarnung: "Es hängt von der Bruchheilung ab. Der Bruch eines Röhrenknochens, wie es das Schienbein ist, muss bei einem Sportler heute nicht mehr gleichzeitig das Karriereende bedeuten", wird er auf orf.at zitiert.

Das haben unter anderem Hermann Maier, Marlies Schild oder auch Arsenal-Kicker Eduardo Alves da Silva bewiesen, die allesamt nach ähnlichen Verletzungen wieder zurückgekommen sind.

Gustafsson, dessen Schienbein noch am Sonntag im LKH Salzburg mit einer Marknagelung versorgt wurde, kann frühestens in sechs Monten das Training wieder aufnehmen, bis zum Comeback dürfte aber ein Jahr verstreichen. Das Team unternimmt alles, um dem 33-Jährigen die Leidenszeit zu verkürzen. An erster Stelle steht freilich der Meistertitel. "Das sind wir Eddie schuldig, zumal er großen Anteil an unserer Titelchance hat, kündigt Marc Janko auf der Vereinshomepage an.

Salzburg sucht Ersatz

Die schwere Verletzung von Gustafsson ist nicht nur aus menschlicher, sondern auch aus sportlicher Sicht für die Salzburger tragisch. Diese müssen sich nämlich um einen neuen Einser-Tormann umsehen, steht doch nach dem anvisierten Meistertitel die Qualifikation für die Champions Leage auf dem Programm. Und: Der Vertrag von Ersatzkeeper Heinz Arzbergers, der die letzten Saisonspiele bestreitet, wird nicht verlängert.