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Nach Horror-Sturz von Vonn Operation in Vail

Heute Redaktion
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Topfavoritin Lindsey Vonn ist am Dienstag im Auftaktrennen der alpinen Ski-WM in Schladming schwer gestürzt. Dabei zog sich die US-Amerikanerin eine schwere Knieverletzung zu. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel verriet gegen den Wunsch der Läuferin, dass es sich um einen Kreuzbandriss handelt. Die Ski-WM ist für Vonn somit vorbei.

Topfavoritin Lindsey Vonn ist am Dienstag im in Schladming schwer gestürzt. Dabei zog sich die US-Amerikanerin eine schwere Knieverletzung zu. Die Ski-WM ist für Vonn somit vorbei.

Die 28-jährige US-Amerikanerin verschnitt im Mittelteil des Super-G nach einem Sprung, verdrehte sich das Knie und blieb schreiend vor Schmerzen auf der Strecke liegen. Vonn ist am Dienstag nach ihrem schweren Sturz mit dem Hubschrauber abtransportiert worden. Die viermalige Gesamtweltcup-Siegerin zog sich eine schwere Verletzung im rechten Knie zu, wie sich bei der Untersuchung im Spital von Schladming herausstellte.

"Ich schließe aus, dass sie noch weitere WM-Rennen fahren kann", erklärte Oberarzt Christian Kaulfersch im Anschluss an die Magnetresonanz-Untersuchung. "Nach 20 Minuten wussten wir, was Sache ist. Es ist nur das rechte Knie betroffen", so der Mediziner. Vonn hat sich das vordere Kreuzband und das Innenband im rechten Knie gerissen, miteinhergehend ist die Verletzung des Schienbeinkopfes. Ein mögliches Karriereende schließt sie zwar aus, es steht aber dennoch im Raum, denn neun Monate lang sind Ski für Vonn tabu.

"Dort operieren, wo man zu Hause ist"

"Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Wir haben überall gute Beziehungen zu den Ärzten, sie arbeiten auch gut zusammen. Aber meistens will man sich dort operieren lassen, wo man auch zu Hause ist", sagte Betreuer Robert Trenkwalder auf die Frage, wie es nun mit Vonn weitergehe.

Vonn selbst wird sobald wie möglich zusammen mit Dr. Bill Sterett zurück in die USA fliegen und dort die Operation vornehmen. Damit benötigt das US-Team in Schladming einen neuen Teamarzt. 

Schuldzuweisungen gab es von seinen Seiten keine, jedoch kritisierte der ehemalige ÖSV-Coach wie mehrere andere Trainer das kleinweise Verschieben des Rennens um jeweils nur fünfzehn Minuten - und das über dreieinhalb Stunden. "Das war für die Athleten ein Wahnsinn, das kann man als Trainer nicht nachvollziehen." Nach Meinung von Trenkwalder machte Vonn keinen Fahrfehler. "Sie ist viel schneller als andere an diese Stelle (Sprung/Anm.) gekommen. Und wo sie gelandet ist, war noch (aufgehäufter/Anm.) Schnee."

Schröcksnadel verriet mehr, als Vonn wollte

Schröcksnadel widersetzte sich bereits Dienstag Vonns Wunsch, nichts über ihre Verletzung zu verraten. Er steckte den Medien, dass Vonn einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Wie er zu diesen Informationen, die der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen, gekommen ist, war unklar - aber höchst bedenklich. Wenig später bestätigte der US-Skiverband Schröcksnadels Informationen.

Das wegen Nebels mit dreieinhalb Stunden Verspätung begonnene Rennen war nach dem Sturz von Vonn erneut unterbrochen. Bereits zuvor war ein Pistenarbeiter gestürzt und musste verletzt vom Hubschrauber geborgen werden. Es siegte Weltcup-Dominatorin Tina Maze aus Slowenien, nach Vonns Sturz fielen die Favoritinnen Anna Fenninger und Maria Höfl-Riesch offenbar geschockt aus. Pistenarbeiter am Weg der Besserung

Jener Pistenarbeiter, der beim Rutschen während des WM-Auftaktrennens schwer gestürzt war, befindet sich bereits am Weg der Besserung. Auch er wurde im DKH wegen einer Gehirnerschütterung und einer offenen Wunde an der Nase erstversorgt.