Vergewaltigung, KO-Tropfen?

Nach Missbrauch - Eiskunstlauf-Legende traf Peiniger

Marina Kielmann hat sich vor kurzem als Opfer sexuellen Missbrauchs geoutet. Die Deutsche enthüllt neue Details, die tief blicken lassen.
Sport Heute
09.04.2025, 18:38

Die deutsche Eiskunstlauf-Legende Marina Kielmann erzählte am vergangenen Wochenende in einem Interview mit dem deutschen "Express", dass sie 1996 Opfer eines sexuellen Missbrauchs geworden sein soll. Sie sei wegen Schulterschmerzen zum inzwischen verstorbenen Mannschaftsarzt des deutschen Eiskunstlaufteams gegangen – nach unbekannter Zeit sei die Deutsche bei ihm in der Badewanne aufgewacht. Der Arzt saß nackt hinter ihr. ("Heute" berichtete)

Anzeige erstattete sie aus Angst und Scham nicht. Nun hat Kielmann in einem Interview mit der "Bild-Zeitung" neue Details enthüllt.

Vergewaltigung? "Kann es nicht wissen"

Im Gespräch erzählt Kielmann, warum sie die Missbrauchsvorwürfe nie zur Anzeige gebracht hatte: „Ich habe nicht mal meiner Mutter was davon erzählt. Ich fürchtete, mein Bruder und mein Vater hätten das auf ihre Weise klären wollen." Was genau die heute 57-Jährige damit meint, lässt sie offen.

Auf die Frage, ob sie glaubt, vergewaltigt worden zu sein, kann Kielmann, die sich sozial für benachteiligte Kinder engagiert, keine klare Antwort geben: "Das habe ich nie in Betracht gezogen. Ich glaube, dass ich dafür zu früh wieder wach geworden bin. Ich glaube, da war noch nichts passiert. Wissen kann ich es aber nicht."

Treffen mit Peiniger

Wie der Arzt hieß, verriet die viermalige Medaillengewinnerin bei Eiskunstlauf-Europameisterschaften allerdings nicht. Einmal habe sie den Mediziner nach dem Vorfall noch getroffen: "Er fragte, warum ich ihm gegenüber so abweisend sei. Ich sagte, das werde er schon wissen."

Auch Jahrzehnte nach der Tat scheint Kielmann den schrecklichen Vorfall nie ganz verarbeitet zu haben. Auf die Frage, wie es ihr heute gehe, antwortete sie dem Boulevardblatt: "Mein Körper rebelliert. Die Verarbeitung fängt jetzt erst an."

Auch ermutigt Kielmann Jugendliche, die Ähnliches erlebt haben, mit anderen über solche schwierigen Situationen zu sprechen, auch wenn es im ersten Moment oft unangenehm sei. Denn Schweigen helfe nur den Tätern.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 09.04.2025, 19:20, 09.04.2025, 18:38
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