Politik

Nach "Nobelhure"-Posting: Verweis für SPÖ-Mann

Nach "Nobelhure der Neonazis"-Sager: SPÖ-Personalvertreter Hannes Köberl wird wegen seines Hasspostings gegen ÖVP-Chef Kurz ermahnt.

Heute Redaktion
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"Kurz ist die Nobelhure der Neonazi [sic!]", schrieb der Kärntner SPÖ-Personalvertreter Hannes Köberl auf Facebook.
"Kurz ist die Nobelhure der Neonazi [sic!]", schrieb der Kärntner SPÖ-Personalvertreter Hannes Köberl auf Facebook.
Bild: picturedesk.com, Screenshot

Der Kärntner SPÖ-Personalvertreter Hannes Köberl sorgte mit einem Posting auf Facebook für Aufregung. Darin bezeichnete er ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz als "Nobelhure der Neonazi" ("Heute.at" hat berichtet). Jetzt hat die Disziplinarkommission des Landes Köberl, der sich kurz darauf für seine Facebook-Entgleisung entschuldigte und sein Asfinag-Mandat zurücklegte, schriftlich ermahnt. Team Kärnten Chef Gerhard Köfer fordert weiterhin seinen Rücktritt.

Mildes Urteil nach Geständnis und Entschuldigung

Der Verweis der Kommission wurde von Vorsitzendem Dietmar Stückler, dem Bezirkshauptmann von Feldkirchen, damit begründet, dass die Äußerungen Köberls nicht in der Funktion des Personalvertreters, sondern als Beamter gefallen seien. Daher habe es ja auch das Disziplinarverfahren gegeben. Stückler sagte gegenüber dem ORF, Milderungsgründe seien sein reumütiges Geständnis und eine schriftliche Entschuldigung gewesen. Außerdem berät er beim Verein ZARA Internet-Mobbingopfer, so Stückler.

Anlass des Postings war der Austritt des ehemaligen Salzburger Landhauptmann-Stellvertreters Arno Gasteiger aus der ÖVP – aus Protest gegen den Kurs von Bundeskanzler Sebastian Kurz. Unter dem Kanzler sei die Partei zu einer "rechtspopulistischen Bewegung" geworden. Die Reaktionen auf diese Entgleisung kamen prompt: Für Sebastian Schuschnig, ÖVP-Landesparteiseketär handelt es sich um einen "inakzeptablen Skandal", auch SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) distanzierte sich von den Aussagen und verurteilte diese auf das Schärfste.

Team Kärnten fordert Rücktritt Köberls

Als Reaktion auf das Urteil der Disziplinarkommission des Landes Kärnten sagte der Obmann des Team Kärnten, Gerhard Köfer, am Sonntag, dass Köberl mit einer Ermahnung davonkomme, "verharmlost seine Hass-Postings massiv". Der Verweis sei "lächerlich" und diene nicht zur Abschreckung. Er verlangt den Rücktritt als Personalvertreter.