Österreich
Nach OÖ – Nächstes Bundesland vor Wurmmittel-Problem
Nach Oberösterreich machen jetzt auch Berichte aus Vorarlberger Apotheken in Runde, wonach das Entwurmungsmittel Ivermectin begehrt sei.
Teilweise ausverkauft war Ivermectin in Oberösterreich, nachdem FPÖ-Chef Herbert Kickl das Pferdeentwurmungsmittel als Wunder-Serum gegen Corona anpries. Auch in Vorarlberg gibt es in den Apotheken immer wieder Menschen, die nach dem Medikament fragen. Das berichtet der ORF am Donnerstag.
In Entwicklungsländern wird das Mittel auch gegen die durch Würmer verursachte Flussblindheit eingesetzt. Zu mehr taugt es, offiziellen Angaben zufolge, aber nicht. Trotzdem gibt es laut dem Fernsehsender auch in Vorarlberg Ärzte, die das Mittel als CoV-Medikament verschreiben.
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Der Vorarlberger Apothekerkammer-Präsident Jürgen Rehak betonte gegenüber dem ORF: „Ja, wir haben vereinzelt auch schon Rezepturen von Ärzten gesehen, die so etwas in Kapselform haben machen lassen.“. Es seien jedoch Ausnahmen, will er beruhigen. Dem Bericht zufolge sahen sich bereits einige Apotheker mit Anfragen zu dem Pferdeentwurmungsmittel konfrontiert.
Ivermectin beim Menschen höchst fahrlässig
Tierärzte warnen vor dem Pferde-Entwurmungsmittel. Falsch dosiert, vergiftet es die Menschen. „Das Medikament tötet erwachsene Wurmstadien. Das Gefährliche daran ist, dass die therapeutische Breite relativ gering ist. Eine Überdosierung führt auch beim Pferd zu Vergiftungserscheinungen. Ich würde eine unprofessionelle Anwendung beim Menschen als höchst fahrlässig bezeichnen. Es gibt auch keine handfesten Studien, dass Ivermectin gegen Corona hilft", zitiert der ORF Robert Griss, Chef der Tierärztekammer in Vorarlberg.
Also „Finger weg“ von Ivermectin sagen Experten. Wesentlich ungefährlicher ist hingegen ein angebliches neues „Wundermittel“ gegen Corona: spezielle homöopathische Globuli. Eine Wirksamkeit gegen das Virus ist aber auch für die Homöopathie mit keiner wissenschaftlichen Studie bestätigt.