19 Personen wurden wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz angezeigt. Das berichtet die Tiroler Kronen Zeitung. Den Betroffenen drohen Geldstrafen bis zu 720 Euro oder im Extremfall bis zu sechs Wochen Ersatzfreiheitsstrafe.
Die vermummten Aktivisten hatten sich am Freitagvormittag unter einem Vorwand Zugang zum gesicherten Gebäude am Rennweg verschafft. Im Foyer hissten sie Palästina-Fahnen, stiegen über ein Gerüst auf das Dach und kritisierten öffentlich die aus ihrer Sicht einseitige Berichterstattung des ORF zum Nahostkonflikt.
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, auch das Sondereinsatzkommando Cobra war im Einsatz. Die Beteiligten weigerten sich zunächst, die Aktion zu beenden, wurden schließlich aber abgeführt.
Ein Polizeisprecher: "Es wurde keine Gewalt angewendet – also keine Tür aufgebrochen oder eine andere Person bedrängt". Daher liegt keine Anzeige wegen Hausfriedensbruch vor. Trotzdem wurde die Aktion als unerlaubte Versammlung gewertet.
Parallel zur Besetzung kam es auch zu einer nicht angemeldeten Kundgebung vor dem ORF-Studio. Insgesamt 25 Personen beteiligten sich an der Demonstration, die zu Verkehrsbehinderungen und temporären Straßensperren führte.