Sport

Nach Outing greift SOS Mitmensch den ÖFB an

Heute Redaktion
Teilen

"Für den ÖFB dürfen keine homophoben Trainer mehr arbeiten." Mit dieser Forderung lässt SOS Mitmensch nach dem Outing des deutschen Ex-Internationalen Thomas Hitzlsperger aufhorchen. Der Verein übt heftige Kritik an einem Trainer der ÖFB U-21 Herren-Nationalmannschaft.

aufhorchen. Der Verein übt heftige Kritik an einem Trainer der ÖFB U-21 Herren-Nationalmannschaft.

"SOS Mitmensch fordert den Österreichischen Fußballbund dazu auf, das Coming-Out von Thomas Hitzelsperger zum Anlass zu nehmen, um Diskriminierungsfreiheit in den eigenen Reihen sicherzustellen. Es sei untragbar, dass für die ÖFB U-21 Herren-Nationalmannschaft ein Trainer arbeitet, der für seine schwulenfeindlichen Aussagen bekannt ist", heißt es in der Presseaussendung. Das zeige, dass der ÖFB das Thema Diskriminierungsfreiheit bisher nicht ernst genug genommen habe, so die Menschenrechtsorganisation.
Der Hintergrund dafür sind wohl "verbale Entgleisungen" von Trainer Werner Gregoritsch, wie "sportnet.at" berichtet. In einem Interview aus dem Jahr 2011 soll Gregoritsch Homosexualität als "etwas Unnatürliches" bezeichnet und den Satz "Mir ist das Wort Macho lieber als das Wort Schwuler" fallen gelassen haben. Auf diese Aussagen scheint SOS Mitmensch nun abzuzielen.

"Mobbing durch Mitspieler und Publikum"

"Schwule Spieler müssen unter einem homophoben Trainer Mobbying befürchten und wären ohne dessen Rückhalt darüber hinaus auch dem Mobbying durch Mitspieler oder Publikum schutzlos ausgeliefert. Es wäre die ureigenste Aufgabe des ÖFB, das zu verhindern", so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch. Von einem Vorbild in Sachen Diskriminierungsfreiheit sei der Fußballbund jedoch noch weit entfernt.

 In einer darauf Bezug nehmenden Aussendung wies der ÖFB die Vorwürfe zurück, wobei Präsident Leo Windtner zitiert wurde. "Der ÖFB als Verband und alle seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen seit Jahren für Toleranz, gegen jede Art der Diskriminierung und für Integration in allen Bereichen der Gesellschaft. Es hat hier noch nie auch insbesondere im sportlichen Bereich Vorfälle der Diskriminierung oder des Mobbings gegeben. Wir werden auch weiterhin ... öffentlich gegen jede Form von Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung auftreten. Die Grundsatzphilosophie gegen jede Art der Diskriminierung im Sport wird vom gesamten ÖFB als größten Sport-Fachverband des Landes sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Betreuerstab konsequent umgesetzt."