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Nach Randalen EM-Aus für Serbien und Albanien?

Heute Redaktion
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Auch wenn beide Seiten nach dem Skandalspiel in Belgrad und den Ausschreitungen auch in Wien um Beruhigung bemüht sind: Zwischen Serbien und Albanien herrscht Eiszeit. In Wien wurden 30 Personen angezeigt, in Belgrad gibt es dagegen diplomatischen Ärger. Und: Beide Teams könnten von der Europameisterschafts-Qualifikation ausgeschlossen werden.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat nach den Ausschreitungen beim EM-Qualifikationsspiel Serbien gegen Albanien erwartungsgemäß umfangreiche Disziplinarverfahren gegen die beiden Verbände eröffnet. Als Termin für die Verhandlung vor der Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer nannte der Verband den 23. Oktober.

Der serbische Verband muss sich neben mangelhafter Organisation vor allem wegen massiven Fehlverhaltens der Fans verantworten. Die UEFA-Vorwürfe lauten konkret: Abfeuern von Feuerwerkskörpern und Werfen diverser Gegenstände, Ausschreitungen und Platzsturm sowie Verwendung eines Laser-Pointers. Die Albaner werden dagegen für den Spielabbruch und das Zeigen eines verbotenen Banners verantwortlich gemacht.

Beide Teams sind Wiederholungstäter, mussten bereits Geisterspiele vor leeren Rängen austragen. Im schlimmsten Fall droht beiden Verbände der Ausschluss aus der laufenden EM-Qualifikation.

Serben wollen Sieg am grünen Tisch

Nachdem das Spiel in Belgrad beim Stand von 0:0 abgebrochen wurde, könnte die Begegnung strafverifiziert werden. Der serbische Verband will nun, dass das Spiel mit 3:0 zu seinen Gunsten gewertet wird. "Es war ein Akt des Terrorismus, der gegen die Interessen der Republik Serbien gerichtet war", heißt es in einer Aussendung des serbischen Verbands. 

Ausschreitungen in Wien

Auslöser der Tumulte war eine per Fernsteuerung ins Stadion gelenkte Drohne, an der eine Fahne mit einer Abbildung Großalbaniens befestigt war. Deshalb musste die Partie beim Stand von 0:0 kurz vor der Pause abgebrochen werden. Daraufhin kam es auch in Wien zu Zusammenstößen zwischen Serben und Albanern, die Polizei stand im Großeinsatz - 30 Personen wurden angezeigt.

Belgrad hat laut Medienberichten mit einer scharfen Demarche auf den Zwischenfall beim Fußballspiel reagiert. Die Note sei dem albanischen Botschafter Ilir Boqki überreicht worden. Das serbische Außenministerium sei der Ansicht, dass solche, offenbar sorgsam geplante Vorfälle eine ernsthafte Gefährdung zum Aufbau von vertrauensvollen und kooperativen Beziehungen in der Region seien.