Wirtschaft

Nach Schädlingen – Rüben-Bauern orten jetzt neue Gefahr

Jahrelang sorgte der Rübenrüssler bei Landwirten für Kopfzerbrechen, jetzt kam ein neues wirtschaftliches Problem hinzu.

Niederösterreich Heute
Nach Schädlingen – Rüben-Bauern orten jetzt neue Gefahr
5.200 Rübenbauern gibt es in Österreich, 3.800 davon sind in NÖ und Wien angesiedelt.
Getty Images/iStockphoto

Dass Landwirtschaft kein "leichtes Geschäft" ist, davon können die 5.200 Rübenbauern in Österreich ein Lied singen. 

Seit Jahren hat man mit dem Rüben-Rüsselkäfer zu kämpfen, das kleine Tierchen frisst ganze Äcker kahl. Die wirksamsten Pflanzenschutzmittel wurden verboten.

Importe aus Ukraine

Jetzt, da sich der Markt nach langem Bangen und Preisen, die in den Keller rasselten, wieder einigermaßen erholt hat, sieht man seitens der Rübenbauern bereits die nächste Hürde. Im Rahmen der jährlichen Generalversammlung machte Rübenbauern-Präsident Ernst Karpfinger darauf aufmerksam, dass die Zucker-Importe aus der Ukraine massive Probleme bereiten.

"Die Ukraine spielte vor dem gegenwärtigen Krieg am europäischen Markt praktisch keine Rolle", erklären die Rübenbauern in einer Aussendung. Weiter heißt es: "Aufgrund der falsch verstandenen Solidarität der Europäischen Kommission wurden durch das gewährte Freihandelsabkommen in der Ukraine die Anbauflächen massiv ausgeweitet, wodurch die Importe bereits gewaltig angestiegen sind und für das kommende Jahr auf bis zu 1 Million Tonnen Zucker ansteigen könnten. Aktuell konnten bereits Marktstörungen in manchen Regionen festgestellt werden."

Ernst Karpfinger ist Präsident der Vereinigung "Die Rübenbauern".
Ernst Karpfinger ist Präsident der Vereinigung "Die Rübenbauern".
Die Rübenbauern

"Verträgliches Maß"

Nach monatelangem Tauziehen habe man auf europäischer Ebene nun endlich einen Kompromiss gefunden: 2024 soll es beim Überschreiten einer bestimmten Import-Menge wieder Zölle geben.

"Es ist ein erster, gemeinsamer Teilerfolg der europäischen Rübenbauernverbände, der europäischen Zuckerindustrieverbände und nicht zuletzt von Landwirtschaftsminister Totschnig, dass ein Umdenken in der Europäischen Kommission erwirkt wurde und die Importmenge auf ein verträgliches Maß reduziert werden soll", so Rübenbauernpräsident Ernst Karpfinger vorerst zufrieden.

Er warnt nun davor, dass die Ukraine die Importe vor der Überprüfung im Juni 2024 in hohem Ausmaß steigern könnte, um die beschlossenen Zölle zu umgehen.

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    07.05.2024: 1.000 Euro Strafe, weil Kranker mit dem Auto fuhr. Niko W. (37) bekommt Cannabinoid-Tropfen ärztlich verschrieben. Bei einer Polizei-Kontrolle wurde THC festgestellt – nun muss er Strafe zahlen.
    Getty Images, Sabine Hertel, zVg

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Rübenbauern in Österreich kämpfen nicht nur mit dem Rübenrüssler, sondern auch mit dem Problem der gestiegenen Zucker-Importe aus der Ukraine, die den Markt destabilisieren
    • Nach langen Verhandlungen auf europäischer Ebene wurde ein Kompromiss gefunden, um die Importmengen zu reduzieren und Zölle einzuführen, aber die Bauern warnen vor einer möglichen Umgehung dieser Maßnahmen
    red
    Akt.