Österreich

Nachbar erstochen: Täter wird eingewiesen

Heute Redaktion
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Im Eifersuchtswahn stach ein 28-Jähriger im Mai seinen Nachbarn nieder. Das Landesgericht Wiener Neustadt sprach den Mann heute schuldig und ließ ihn einweisen.

Ein 28-Jähriger aus Honduras wurde heute am Landesgericht Wiener Neustadt der vorsätzlichen Tötung seines Wohnungsnachbarn schuldig gesprochen. Er wurde, wie von der Staatsanwaltschaft beantragt, in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

Dem psychiatrischen Gutachten zufolge leidet der wahnhaft eifersüchtige 28-Jährige an Paranoia.
Er sei aufgrund der höhergradigen geistigen und seelischen Störung nicht zurechnungsfähig, urteilte das Gericht. Unter normalen Umständen wäre die Tat ein Mord gewesen, erläuterte der vorsitzende Richter des Geschworenensenats, Hans Barwitzius.

Das Opfer, ein 50-jähriger HTL-Lehrer, war an 40 Messerstichen verblutet. Der Täter hatte dem Mann ein Verhältnis mit seiner von ihm getrenntlebenden Frau unterstellt. Am 12. Mai läutete er an dessen Tür - und stach zu.

"Aussprache" mit Messer
Er hätte eigentlich nur mit dem Opfer reden wollen, beteuerte der Angeklagte vor Gericht. Warum er dazu ein 30 Zentimeter langes Küchenmesser mitnahm, konnte er nicht erklären. Er bereue die Tat zutiefst und könne manchmal nicht glauben, dass er es getan habe, entschuldigte sich der 28-Jährige bei den Angehörigen des Opfers.

Der Mann, der bereits in seiner Heimat ein Kind hat, hatte die Österreicherin 2007 auf einem Kreuzfahrtschiff kennengelernt. 2008 folgte die Heirat, das in Vorarlberg lebende Paar bekam einen Sohn.

Anfangs war alles "sehr harmonisch", sagte die bei ihrer Zeugenaussage tief bewegte Frau. Sie habe ihn geliebt und er sei ein sehr liebevoller Vater gewesen, aber zunehmende - grundlose - Eifersuchtsszenen trübten die Beziehung und führten schließlich zu deren Ende, die der Angeklagte aber nicht akzeptierte.

(APA/ red)