Karl Mahrer hat mit großem persönlichen Einsatz gegen den Total-Absturz bei der Wien-Wahl 2025 angekämpft. Am Ende waren mit einer eigenwilligen Kampagne nicht mehr als 9,7 Prozent drin – "Heute" berichtete. Damit hat die Volkspartei in Wien mehr als jeden zweiten Blümel-Wähler von 2020 verloren, ist künftig fünfte Kraft und im Landtag nur noch mit 10 Mandataren vertreten.
Stadtrat Mahrer bezeichnete die Verluste Sonntagabend als "erwartbar", möchte seinen Plan für die Zukunft am Montag ab 16 Uhr im Präsidium der Volkspartei vorstellen. Wie "Heute" erfuhr, wird der 70-Jährige dort das Amt des Landesparteiobmanns zur Verfügung stellen.
Laut gut informierten Quellen in der Volkspartei zeichnet sich auch schon eine Nachfolge-Lösung ab. Wie von "Heute" berichtet, wird der neue Chef der Stadt-Schwarzen aus der Riege der Bezirksvorsteher (diesen stellt sie noch in Döbling, Hietzing und der Inneren Stadt).
Die Wahl dürfte auf einen klingenden Namen fallen: Markus Figl, Großneffe von Ex-Bundeskanzler Leopold Figl, soll die Geschicke der Stadtpartei übernehmen. Der 51-Jährige ist seit 2015 schwarzer Vorsteher in der City. Nun soll er die am Boden liegende Volkspartei wieder aufrichten.
Wie "Heute" erfährt, wird Figl in der Gremiensitzung am Montag für die Nachfolge Mahrers kandidieren – unabhängig davon, ob es einen Gegenkandidaten gibt oder nicht. Er wisse eine Mehrheit hinter sich.
Gegen 18 Uhr ist dann eine Pressekonferenz der Wiener Volkspartei anberaumt. Der Mahrer-Nachfolger muss sich gedanklich wohl auf fünf weitere Oppositionsjahre einstellen. Wie berichtet, hat Bürgermeister Michael Ludwig weiter eine Mehrheit mit dem bisherigen Koalitionspartner Neos und soll gegenüber Vertrauten diese Präferenz auch deutlich gemacht haben. Offiziell will er jedoch mit ÖVP, Grünen und Pinken Sondierungsgespräche führen.