Roland (55, Name von der Redaktion geändert) hatte ein "unfassbares" Erlebnis auf Willhaben. Der Wiener bot auf dem Onlinemarktplatz einen Stringtanga in XL-Größe für 49 Euro an. Kurz darauf meldete sich der erste Interessent und fragte zunächst nach einem Rabatt.
Roland stieg darauf ein und ging mit dem Preis auf 40 Euro runter. Doch der potenzielle Käufer hatte noch etwas anderes im Sinn – er schlug 25 Euro und Sex vor! Schockiert erwiderte der 55-Jährige, dass er ein Mann sei, um zu signalisieren, dass er daran kein Interesse habe.
Für den Käufer war das kein Problem. Er antwortete prompt mit einem Nacktbild: "Hattest du noch nie?". Der Wiener konnte es nicht fassen, dass er tatsächlich über die Plattform sexuell belästigt wurde. Er meldete den User bei "Willhaben" und beschloss ihn bei der Polizei anzuzeigen.
Doch dort kam die nächste Überraschung – Roland konnte keine Anzeige erstatten. Der Grund: Da auf dem Foto keine Genitalien erkennbar sind, gilt das nicht als sexuelle Belästigung (der Mann war nackt von hinten zu sehen). Seit dem ersten September ist es in Österreich strafbar, sogenannte Dickpics zu verschicken. Die Bilder müssen dabei ohne Aufforderung versendet werden.
Wer solche Bilder verschickt, riskiert eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder eine Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen. Die Regelung betrifft nur die primären Geschlechtsmerkmale: sowohl die männlichen als auch die weiblichen. In Rolands Fall greift das Gesetz allerdings nicht.
Willhaben reagierte aber blitzschnell und sperrte den Mann mit dem unmoralischen Angebot auf Lebenszeit.