Politik
Nächster Kurz-Freund wechselt in die Privatwirtschaft
Nach Sebastian Kurz und Gernot Blümel ist es jetzt ein weiterer ÖVP-Spitzenpolitiker, der sich in die Privatwirtschaft stürzt.
Im Zuge der Ermittlungen gegen seine Person und engste Vertraute machte Sebastian Kurz erst einen Schritt zur Seite und trat schließlich komplett zurück. Eine neue Beschäftigung fand er schnell bei seinem Freund Peter Thiel, dessen Unternehmen er als Global Strategist dienen wird. Wenige Wochen später folgte die Gründung der SK-Management GmbH, unter dessen Dach der doppelte Alt-Kanzler Unternehmensbeteiligungen verwalten will.
Einen ähnlichen Karrieresprung wagte der ebenso frisch gebackene Papa Gernot Blümel, der überraschend unmittelbar nach dem Abdanken Kurz' als Finanzminister zurücktrat. Er wird mit März Chief Executive Officer (CEO) der Superfund Group.
ÖVP-General dankt ab
Bereits im Dezember hat der ÖVP-Generalsekretär Axel Melchior seinen Posten geräumt, ihm folgten Laura Sachslehner und Alexander Pröll als Doppelspitze. Seinen Posten als Obmann der Jungen ÖVP legte er bereits wenige Wochen zuvor zurück.
Nun weiß man auch, wieso: Der 40-jährige Niederösterreicher tritt mit März in die Privatwirtschaft ein und wird die Organisation und interne Kommunikation der Unternehmensgruppe IGO Industries verantworten.
Die Firma gehört dem Tiroler Klaus Ortner, ÖVP-Großspender und Mehrheitsaktionär des Bau-Riesen Porr. Er war 2017 der größte Spender von Sebastian Kurz und hat dessen Wahlkämpfe mit einer halben Million Euro unterstützt, die Beträge wurden allerdings gestückelt. Tochter Iris ist CEO der IGO Industries und auch Aufsichtsrätin bei der ÖBAG.
"IGO Industries ist ein international agierender und hochspezialisierter Verbund von Technologieunternehmen. Mit erstklassigem Know-how und modernster Technik behauptet sich die IGO Industries seit Jahrzehnten in komplexen Branchen wie dem industriellen Anlagenbau und der technischen Gebäudeausstattung. Die eigentümergeführte Industriegruppe setzt dabei auf ein gemeinsames Leistungsversprechen und eine gemeinsame Wertekultur", heißt es in einer Aussendung.
Berufliche Nebentätigkeit
"Wir setzen auf die Stabilität einer Gruppe wie auch auf die Stärken der einzelnen Technologieführer. Dank der Holdingstruktur können wir Synergien nutzen und so die erforderliche Agilität garantieren, um uns im globalen Wettbewerb zu bewähren. Der starke Auftritt nach außen erfordert eine reibungslose und effiziente Organisation und Kommunikation nach innen. Axel Melchior wird im Bereich Organisation, Struktur und interner Kommunikation seine langjährige Erfahrung einbringen und diesen Bereich ab März verantworten", sagt Iris Ortner.
Die berufliche Nebentätigkeit wird der Parlamentsdirektion gemeldet und ab März auf der Website des Parlaments transparent dargestellt, sichert man zu. Melchior bleibt also weiterhin Abgeordneter zum Nationalrat.
