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Nazi-Sager beim Match sorgt für Empörung

Heute Redaktion
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Mit einer höchst geschmacklosen Parallele hat der isländische TV-Kommentator Björn Bragi Arnarsson am Samstagabend nicht nur bei Österreichs Handball-Nationalteam für Aufregung gesorgt. Im landesweit ausgestrahlten Sender "RUV" verglich er die Isländer im EM-Spiel gegen Österreich mit den Nazis.

mit den Nazis.

"Die Isländer sind wie die Nazis 1938 - sie schlachten die Österreicher ab", sagte Arnarsson gemäß dem englischsprachigen isländischen Nachrichten-Internetportal newsoficeland.com. Die Bemerkung fiel während der Halbzeit beim Stand von 17:9 für Island.

Der Sender entschuldigte sich wenig später in einem offiziellen Statement für Arnarssons Aussage. Man bedaure "die äußerst geschmacklose Bemerkung" in höchstem Maße, und entschuldige sich dafür, hieß es in dem von newsoficeland zitierten Bulletin. Laut RUV habe Arnarsson den Ernst der Angelegenheit erkannt und sich ebenfalls aufrichtig entschuldigt. Der 29-Jährige ist auch als Stand-up-Comedian tätig.

ÖHB-Teamchef bestürzt

Österreichs isländischer Teamchef Patrekur Johannesson zeigte sich von der Entgleisung entsetzt. "Es ist unfassbar, dass jemand so etwas sagt, das kann man eigentlich nicht glauben. Als Isländer schämt man sich natürlich für so eine Aussage und das ist noch zu linde ausgedrückt", meinte er.

"Eigentlich macht mich so etwas sprachlos, dass jemand so eine Aussage treffen kann, auch wenn er sich danach entschuldigt hat: Das ist nicht nur für die Österreicher, sondern auch für die Isländer unglaublich beleidigend, das darf in keinem Fall sein. Ich bin sprachlos."

"Absolut unerfreulicher Vorfall"

In einem gemeinsamen Statement haben der europäische, der österreichische und der isländische Handballverband am Montag ebenfalls ihr Missfallen über den Nazi-Vergleich zum Ausdruck gebracht. Ein juristisches Vorgehen schlossen die drei Verbände aber aus.

"Das ist ein absolut unerfreulicher Vorfall für den Handball und die Europameisterschaften, aber wir verstehen, dass dies der Kommentar eines einzelnen war und in keiner Weise die Sichtweise des isländischen Volks oder des Isländischen Handballverbands widerspiegelt", erklärte Gerhard Hofbauer, Präsident des Österreichischen Handballbunds (ÖHB).