Oberösterreich

Nazi-Tattoos im Freibad Braunau sorgen für Entrüstung

Schockierender Vorfall in Braunau: dort wurden mehrere Männer mit einschlägigen NS-Symbolen gesehen. Kritik gibt es auch an der Polizei.

Johannes Rausch
Im Freibad von Braunau wurden einige Männer mit NS-Tattoos gesehen.
Im Freibad von Braunau wurden einige Männer mit NS-Tattoos gesehen.
Daniel Scharinger

Sommerzeit ist Freibadzeit. Das dachte sich auch Tina R., die mit ihrer Familie einen gemütlichen Tag im Braunauer Freibad verbringen wollte. 

Plötzlich fiel ihr etwas auf, das sie in Schockstarre verfallen ließ: "Am Bauch des Mannes stand in sehr großen Buchstaben 'Blut und Ehre' geschrieben", sagt die Frau gegenüber der "BezirksRundschau". Zusätzlich habe sie noch weitere fünf bis sechs Männer mit ähnlichen Tattoos verteilt gesehen. 

"Solche Tattoos öffentlich zu zeigen, ist strafbar und fällt unter das Abzeichengesetz", betont ein Polizei-Sprecher. Bis zu 4.000 Euro beträgt das Strafmaß und bis zu einem Monat Freiheitsstrafe.

Die Besucherin besprach sich mit ihrem Mann und meldete den Vorfall sofort der Polizei. "Die ist zwar gekommen, sie sind aber nicht in das Freibad gegangen, sondern draußen geblieben", so R.

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    Sommerzeit ist Freibadzeit. Das dachte sich auch Tina R., die mit ihrer Familie einen gemütlichen Tag im Braunauer Freibad verbringen wollte.
    Sommerzeit ist Freibadzeit. Das dachte sich auch Tina R., die mit ihrer Familie einen gemütlichen Tag im Braunauer Freibad verbringen wollte.
    Daniel Scharinger

    "Mein Mann hat dann noch mit ihnen telefoniert und die Beamten meinten, die Bademeister sollen die Männer vor das Freibad bringen." Doch auch die Angestellten hätten die Männer einfach nicht angesprochen.

    "Bademeister meinte, er hätte Angst"

    "Wir haben ihnen genau gesagt, wo sie sind und es ist auch einer der Bademeister an ihnen vorbeigegangen, aber sie haben nichts gemacht. Einer der Bademeister meinte, er hätte Angst, sonst selbst auf die Abschussliste dieser Männer zu gelangen."

    Laut Polizei haben die Beamten nach den Männern Ausschau gehalten, diese aber nicht gesehen. Daher konnten sie auch keine Anzeige schreiben.

    Sie hätten die Bademeister über den Vorfall informiert und den Einsatz sachgemäß wieder beendet. Tina R. versteht das nicht: "Wenn man schon den Mut hat, und etwas sagt, verstehe ich nicht, warum dann nichts passiert. Was mich daran stört, ist, dass das so normal ist."

    Wie ein Sprecher der Polizei OÖ bestätigt, laufen die Ermittlungen in der der Causa derzeit weiter. Auch der Verfassungsschutz wurde mittlerweile einschaltet. Allerdings dürfte, entgegen erster Schilderungen, nur ein Mann mit NS-Tätowierungen im Braunauer Freibad gewesen sein.

    Die Anzeiger sowie zwei Bademeister hätten, so schildert die Polizei den Sachverhalt, versucht, den tätowierten Mann im Bad ausfindig zu machen. Das gelang aber nicht mehr.

    Die Polizeibeamten sollen währenddessen vor dem Freibad gewartet haben. Sie wollten vermeiden, mit ihrer Uniform im Freibad zusätzliche Aufmerksamkeit zu erzeugen, heißt es von der Landespolizeidirektion.

    Verfassungsschutz ermittelt

    "Die Ermittlungen – unter Beiziehung des Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung – sind noch im Gange", erklärt eine Polizei-Sprecherin auf "Heute"-Nachfrage. Nachdem die Erhebungen abgeschlossen sind, wird Anzeige an die zuständige Staatsanwaltschaft erstattet.

    Nach aktuellem Ermittlungsstand ist keine Videoaufzeichnung vorhanden. "Mit den Zeugen wurden Termine zur niederschriftlichen Einvernahme vereinbart."

    Mädchen (3) in Freibad reanimiert

    Drama am Sonntag im Bergbad Hainburg (Bez. Bruck an der Leitha): Ein Mädchen (3) wurde aus dem Wasser gezogen, ein Notarzt und ein Rotes-Kreuz-Rettungsteam Hainburg reanimierten das Kind. Später wurde es vom Team des Christophorus 9 weiterversorgt und im stabilen Zustand in ein Krankenhaus geflogen.

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