Politik
Nehammer zu Flut-Opfern: "Werden alles unternehmen"
Starkregenfälle und Unwetterschäden wohin das Auge schaut: Innenminister Karl Nehammer sagt Betroffenen in Österreich rasche Hilfe zu.
"Seit vergangenem Freitag stehen nach Starkregenfällen und den folgenden Unwetterschäden tausende Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei insbesondere in Salzburg, Ober- und Niederösterreich, in Tirol und der Steiermark bei hunderten Einsätzen im Dauereinsatz", so Innenminister Karl Nehammer. Er spricht den Einsatzkräften seinen herzlichen Dank aus – glücklicherweise lägen derzeit keine Meldungen von Personenschäden vor, heißt es.
"Die Einsatzkräfte werden alles unternehmen, um den vielen Menschen, die von Schäden des Hochwassers betroffen sind, zu helfen und sie in dieser schwierigen Situation zu unterstützen", so Nehammer. Nach 72 Stunden im Einsatz hatten 120 Feuerwehrleute aus Niederösterreich ihren Hilfseinsatz nach dem Jahrunderthochwasser in Belgien beendet, nun müssen sie direkt im eigenen Land anpacken.
Die am stärksten getroffenen Gebiete
Im Bundesland Salzburg wurden Teile der Stadt Hallein und Mittersill überschwemmt. In der Stadt Salzburg wurde der mobile Hochwasserschutz errichtet. Zu lokalen Überflutungen kam es im Bereich Alterbach in Salzburg-Gnigl und Gersbach in Salzburg-Parsch. Die B 165 Salzachbrücke wurde vorläufig gesperrt. 2.264 Einsatzkräfte von 60 Feuerwehren fuhren in Salzburg bisher zu 669 Einsätzen.
In Oberösterreich wurde der Hochwasserschutz entlang der Salzach und des Inn aktiviert. In Steyr, Schärding und Ostermiething im Bezirk Braunau am Inn wurde Hochwasseralarm ausgelöst, für Steyr auch der Zivilschutzalarm. Die Salzkammergutbundesstraße B 145 bei Traunkirchen wurde wegen Hangrutschung gesperrt. In Oberösterreich wurden bisher rund 150 Feuerwehr-Einsätze registriert.
In Krems in Niederösterreich wurde ebenfalls Hochwasseralarm ausgelöst. Ein rascher Anstieg der Donaupegel wird für Montag erwartet. Teile von Kufstein in Tirol wurden überschwemmt, der Zivilschutzalarm wurde ausgelöst. Eine Sperre der Felbertauernstraße erfolgte. In der Steiermark wurde die Zufahrt zum Bosrucktunnel bei Ardning wegen Brückenunterspülung gesperrt.
Unfassbare Szenen im Land
Erschütternde Aufnahmen aus der Ortschaft Hallein: Als der Kothbach am Samstagabend über die Ufer trat, wurden zwei Passanten in der Altstadt von der starken Strömung abgetrieben. Ein Video auf Twitter zeigt, wie eine Person den Halt verliert, die andere versucht verzweifelt, ihr zu helfen. Mit letzter Kraft klammerten sich die beiden an einer Mauer fest. Ein weiterer Passant, der die Szene beobachtete, griff heldenhaft ein und führte die beiden an eine seichte Stelle.
Die Wassermassen haben eine Schneise der Verwüstung durch Hallein geschlagen. Bürgermeister Alexander Stangassinger sagte: "Es ist eine Katastrophe." Viele Menschen erreichten am Abend wegen der Flut ihre Wohnungen nicht mehr. Für sie hat die Stadt eine Notunterkunft in der Neuen Mittelschule eingerichtet.