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Nenad Bjelica platzt nach Derby der Kragen

Heute Redaktion
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Bei Österreichs Fußball-Meister Austria ist nach der 0:1-Niederlage am Sonntag daheim gegen Rapid Feuer am Dach. Trainer Nenad Bjelica ist nach der ersten Pleite gegen den Erzrivalen seit März 2011 und nur einem Sieg in den jüngsten zwölf Pflichtspielen der Kragen geplatzt. Der Kroate kündigte "radikale Entscheidungen" an. "Drei, vier werden fliegen", meinte Bjelica und fügte hinzu: "Falls ich nächste Woche überhaupt noch Trainer bin, wird man eine ganz andere Austria sehen."

Bei Österreichs Fußball-Meister Austria ist nach der 0:1-Niederlage am Sonntag daheim gegen Rapid Feuer am Dach. Trainer Nenad Bjelica ist nach der ersten Pleite gegen den Erzrivalen seit März 2011 und nur einem Sieg in den jüngsten zwölf Pflichtspielen der Kragen geplatzt. Der Kroate kündigte "radikale Entscheidungen" an. "Drei, vier werden fliegen", meinte Bjelica und fügte hinzu: "Falls ich nächste Woche überhaupt noch Trainer bin, wird man eine ganz andere Austria sehen."

"Das geht mir auf die Nase", sagte der 42-Jährige, der bei seinen Entscheidungen keine Scheu vor "großen" Namen zeigen will. "Es kann vom Ersten bis zum Letzten jeden einzelnen treffen. Wenn ich die Möglichkeit bekomme, dann werden die Köpfe rollen. Die Spieler sollten sich warm anziehen", polterte Bjelica.

Wer genau den Bogen endgültig überspannt hat, werde man bei der Aufstellung fürs kommende Bundesliga-Match am Sonntag in Wiener Neustadt sehen. Es dürfte sich aber durchaus um einige Leistungsträger der Meistertruppe handeln.

Wir haben viel kaputt gemacht

Denn Bjelica kritisierte am Sonntag nicht zum ersten Mal, dass einige seiner Kicker nach den Erfolgen der vergangenen Saison "satt" wirken. "Diese Geschichten vom Meistertitel interessieren keinen Menschen mehr. Und auch der Einzug in die Champions League ist schon lange her. Was wir uns in den vergangenen zwei Monaten kaputt gemacht haben, ist ein Wahnsinn", betonte er.

Dass Bjelica mit seinen Umstellungen das Risiko auf weitere Flops erhöhen könnte, nimmt er in Kauf. "Es gibt ein paar die willig sind. Ich werde mit den Willigen sterben, die wirklich für die Austria kämpfen wollen. Ich habe die Ausreden satt, ich habe auch genug vom lauwarmen Reden", sprach Bjelica Klartext.

"Das ist Leistungssport"

"Das sind Profis, die gut und pünktlich bezahlt werden. Das ist Arbeit, das ist Leistungssport. Vom einen oder anderen ist das punkto Konzentration und Wille einfach zu wenig", richtete Bjelica seinen Spielern aus. Dass der trainingsfreie Montag gestrichen wurde, kam dann wenig überraschend.

Wenn ihn die Clubführung "heute, morgen oder in zwei Monaten" entlassen sollte, dann müsse er das akzeptieren. "Der Trainer ist hauptverantwortlich. Für die Erfolge und für die Misserfolge."

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer betonte aber am Sonntagabend, dass man seit dem Ausstieg von Frank Stronach nicht mehr für überhastete Personalentscheidungen bekannt sei. Kraetschmer kündigte für Montag - wie nach allen Spielen - eine ausführliche Analyse mit Bjelica und Sport-Vorstand Thomas Parits an.

"Spieler müssen sich hinterfragen"

Wichtige Entscheidungen würden stets nach Ende von Halbsaisonen - also in der Sommer- und Winterpause - getroffen. Aber auch Kraetschmer schoss in seiner ersten Derby-Enttäuschung eher in Richtung der Kicker als in Richtung Trainer. "Bjelica hat sehr lange die gesamte Schuld auf sich geladen. Einige Spieler müssen sich aber wirklich hinterfragen", sagte Kraetschmer, der zur Derby-Darbietung meinte: "Das war indiskutabel und kann nicht akzeptiert werden. Einige Spieler dürften sich der Bedeutung eines Derbys nicht bewusst sein."

Auch Kraetschmer stellte einigen Kickern die Rute ins Fenster, sie würden die Rechnung spätestens in den kommenden Transferfenstern präsentiert bekommen. "Wir werden uns darüber unterhalten, wie man mit einigen Spielern umgehen soll und kann. Kurz- und langfristig", sagte Kraetschmer, der aber Sanktionen wie etwa Geldstrafen ausschloss.

(APA/red)