Politik
Neo-Kanzler "Schalli" gibt Kurz-Kenner erstes Interview
Zum Regieren braucht er offenbar "Bild" und Glotze: Neo-Kanzler Schallenberg gibt Mittwochabend drei TV-Stationen Interviews, beginnt im Ausland.
Dieser Schritt erstaunt! Neo-Kanzler Alexander Schallenberg (52) hat am Mittwoch einen regelrechten Fernsehmarathon vor sich. Den Beginn macht er nicht etwa im öffentlich-rechtlichen ORF, sondern ausgerechnet bei "Bild"-Vize und Kurz-Intimus Paul Ronzheimer. Der Star-Journalist bekommt das erste Interview von Kanzler "Schalli". Es wird ab 17.15 Uhr auf der Homepage des deutschen Boulevard-Riesen ausgestrahlt. Ronzheimer ist einer der größten Kenner von Altkanzler Sebastian Kurz, verfasste 2018 dessen 192-seitige Biografie.
"Schalli" gibt Skandal-Kanal Interview
Danach kommt Puls-24-Informationsdirektorin Corinna Milborn zum Zug. Sie spricht zur Primetime um 20.15 Uhr mit dem neuen österreichischen Regierungschef und legt dann ein Einzelgespräch mit dem zurückgetretenen Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober drauf.
Während andere Journalisten bisher bei Pressestatements keine einzige Frage an Schallenberg richten durften, gewährt er ausgerechnet auch oe24.tv einen Einzeltermin. Kanalbetreiber Wolfgang Fellner ist tief in den Chat-Skandal verstrickt, soll in seinen Medien und in seinem Sender frisierte Umfragen präsentiert haben. In seinem Verlagshaus fand eine Hausdurchsuchung statt, seine Haus- und Hofmarktforscherin wurde festgenommen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
"Krone"-Starinterviewerin Bischofberger muss warten
Den Abschluss macht dann Armin Wolf. Die ZiB 2 wurde für das erste ORF-Studiointerview mit Kanzler "Schalli" extra auf eine Stunde verlängert. Anfragen von Tageszeitungen werden nach einer Auslandsreise (sie führt ihn am Donnerstag nach Brüssel, davor spricht er aber noch im Ö3-Wecker bei Star-Moderator Robert Kratky). "Kronen Zeitung", "Heute" oder dem "Kurier" (in diesen Medien erschienen niemals zugunsten der ÖVP frisierte Umfragen) wurden Gesprächsmöglichkeiten für Freitag avisiert.
Gut Ding braucht eben Weile. Oder Schallenberg sieht es wie der frühere deutsche Kanzler Gerhard Schröder. Er sagte einst, zum Regieren brauche er nur "Bild", "Bams" und Glotze. Zumindest am Mittwoch setzt "Schalli" auf "Bild" und Glotze ...