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Neonazi-Hooligan hat sich Schweizer Polizei gestellt

Hooligan Stefan N. war nach dem Skandalspiel in der Schweiz untergetaucht. Nun befindet er sich in Polizeigewahrsam.

Heute Redaktion
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Noch am Sonntag stand der GC-Hooligan Stefan N. an vorderster Front auf dem Spielfeld beim Spiel zwischen Luzern und GC. Zusammen mit weiteren Rabauken erzwang er einen Spielabbruch. Während die meisten seiner Mitstreiter Kopfbedeckungen oder Schäle trugen, zeigte N. seinen Kopf ungeniert. Nach dem Spiel tauchte der arbeitslose Koch allerdings unter, wie der "Blick" berichtet.

Tatsächlich suchte die Kantonspolizei Aargau am Dienstagabend nach dem 40-Jährigen. Gegen 20.30 Uhr drang sie in das Treppenhaus eines Mehrfamilienhaus in Hausen AG ein. Dort soll laut Informationen des "Blick" die Freundin von N. wohnen. Dies bestätigen auch Berichte von Nachbarn. Er sei hier gewesen und habe auch einige Tage lang hier gewohnt.

Noch am selben Abend meldete N. sich telefonisch bei der Polizei. Am Mittwochmorgen hat er sich schließlich selbst gestellt, wie der "Blick" berichtet. Nun werden Befragungen durchgeführt und innerhalb von 48 Stunden soll die Entscheidung gefällt werden, ob er in Untersuchungshaft kommt.

Nazi-Tattoos

Stefan N. ist schon seit Jahren in der Hooligan-Szene bekannt. Bereits Anfang der 2000er-Jahre stand der Mann als Mitglied der Hooligan-Gruppierung "Hardturm Front" hinter dem Tor und feuerte die Hoppers an. Allerdings eckte der Thurgauer mit seinem Nazi-Gedankengut, das er auch in Form von Tattoos auf der Haut trägt, bei vielen Kurven-Mitgliedern an.

In den letzten Jahren war es allerdings ruhiger um ihn geworden. 2014 sagte er in einem Interview mit 20 Minuten, angesprochen auf sein rechtsextremes Gedankengut: "Das ist kalter Kaffee. Meine Zeit in der rechten Szene ist Jahrzehnte her und ich distanziere mich schon lange von solchen Leuten." Er sieht sich mittlerweile als Balkan-Rocker. Aktivitäten auf Facebook werfen jedoch Zweifel in Bezug auf seine Gesinnung auf.

(20min)