In der Türkei hat es laut Medienberichten wieder eine große Festnahmewelle gegen Oppositionelle gegeben. In Istanbul, der Hochburg der oppositionellen Partei CHP, sind am Freitag 40 Menschen festgenommen worden, berichten türkische Medien. Die Behörden gehen derzeit besonders hart gegen die linksnationalistische CHP vor. Der Vorwurf: "Korruption". Die CHP ist die größte Oppositionspartei im Land.
Der größte Gegenspieler vom islamisch-konservativen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu, sitzt seit März im Gefängnis. Auch er gehört der CHP an. Seine Inhaftierung hat in mehreren Städten zu riesigen Protesten geführt.
Neben Imamoglu sind seit Oktober neun von 26 CHP-Bezirksbürgermeistern in Istanbul festgenommen worden – die meisten wegen Korruptionsvorwürfen, die sie aber zurückweisen. Am Freitag wurde auch der Bürgermeister vom Innenstadtbezirk Beyoglu sowie mehrere seiner engsten Mitarbeiter festgenommen.
Imamoglu wirft den Behörden vor, sie würden versuchen, ihn politisch auszuschalten. Die CHP ist bei den Kommunalwahlen im Frühjahr 2024 als klare Siegerin hervorgegangen.