Bangkok

Sex-Skandal erschüttert Thailand – Mönche entblößt

Eine Frau soll in Thailand buddhistische Mönche mit intimen Aufnahmen erpresst haben. Nun sitzt sie in Haft. Der Skandal sorgt für Aufsehen.
27.07.2025, 10:00
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Die thailändische Polizei hat eine Frau festgenommen, die mit mehreren buddhistischen Mönchen sexuelle Beziehungen eingegangen und sie anschließend mit intimen Aufnahmen zu hohen Zahlungen gedrängt haben soll. Der Fall sorgt in Thailand landesweit für großes Aufsehen: Mindestens neun ranghohe Mönche, darunter Äbte, wurden bereits aus dem Mönchsstand entlassen, wie unter anderem die "Bangkok Post" berichtet.

Die Beschuldigte, Wilawan Emsawat (35), wurde am Dienstag in ihrem Haus in der Provinz Nonthaburi nördlich von Bangkok festgenommen. Die Polizei wirft der Frau Erpressung, Geldwäscherei und den Erhalt gestohlener Gelder vor. Ermittler konnten Geldflüsse von Tempelkonten zu Wilawans privaten Bankverbindungen nachweisen – darunter Überweisungen eines leitenden Mönchs aus Nordthailand.

Bekannter Abt legt plötzlich sein Amt nieder

Nach Polizeiangaben soll Wilawan gezielt hochrangige Mönche kontaktiert, Liebesbeziehungen aufgebaut und dann zu Zahlungen erpresst haben. In den letzten drei Jahren sollen so insgesamt rund 385 Millionen Baht (knapp 10 Millionen Euro) auf ihre Konten geflossen sein. Ein großer Teil davon sei laut Polizei in Online-Glücksspiel investiert worden.

Ins Rollen kam die Untersuchung, nachdem der Abt eines bekannten Tempels in Bangkok plötzlich sein Amt niedergelegt hatte. Laut Jaroonkiat Pankaew, stellvertretender Kommissar der leitenden Polizeibehörde, hatte Wilawan dem Mönch mitgeteilt, sie sei schwanger, und ihn um 7,2 Millionen Baht (rund 190.000 Euro) "gebeten". "Diese Frau ist gefährlich, wir mussten sie so schnell wie möglich festnehmen", sagte Jaroonkiat bei einer Medienkonferenz in Bangkok.

Zehntausende Bilder, Videos und Chatverläufe

Bei der Auswertung ihrer Mobiltelefone stießen die Ermittler auf Zehntausende Bilder, Videos und Chatverläufe. Viele davon deuteten auf intime Kontakte mit mehreren Mönchen hin und könnten laut Polizei zur Erpressung verwendet worden sein. Wilawan hat sich seit ihrer Festnahme nicht geäußert. In einem Interview vor der Festnahme hatte sie eine Beziehung zu einem Mönch eingeräumt und behauptet, sie habe ihm sogar Geld gegeben.

Der Skandal lenkt nun auch die Aufmerksamkeit auf die großen Geldsummen, die in Tempeln zirkulieren. Dies stünde im krassen Widerspruch zum asketischen Ideal des Mönchslebens. In Thailand gehören die meisten Mönche der Theravada-Tradition an, die Zölibat vorschreibt und selbst das einfache Berühren von Frauen untersagt. Skandale in buddhistischen Kreisen gibt es in Thailand immer wieder, doch selten sind so viele ranghohe Geistliche betroffen.

Der Premierminister schaltet sich ein

Der amtierende Premierminister Phumtham Wechayachai hat als Reaktion eine Überprüfung der geltenden Gesetze zu Tempeln und Mönchen angeordnet. Auch die Transparenz bei den Finanzen religiöser Einrichtungen soll verbessert werden, wie Regierungssprecher Jirayu Houngsub mitteilte.

Die Polizei hat inzwischen eine Facebook-Seite eingerichtet, auf der Hinweise zu Fehlverhalten von Mönchen gemeldet werden können. "Wir werden Mönche im ganzen Land überprüfen", sagte Ermittler Jaroonkiat. "Ich glaube, die Folgen dieser Ermittlungen werden viele Veränderungen bringen."

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