Aus mehr als 60 Einreichungen wurden Ende des Vorjahres 10 Sieger-Konzepte für die Förderschiene "Grätzlinitiative 20+2 – Call" von der Stadt Wien und der Wirtschaftsagentur Wien ausgewählt. Die jungen Unternehmer hatten mehrere Monate Zeit, ein Geschäftslokal zu finden und von der Förderung zu profitieren. Drei von ihnen haben es geschafft – ihre Geschäftsideen werden jetzt im WieNeu+ Programmgebiet "Grätzl 20+2" umgesetzt.
"Mit den drei Gewinnerprojekten werden durch WieNeu+ und Wirtschaftsagentur Wien innovative, frische Projektideen ins Grätzl gebracht. Die Stadt Wien unterstützt, fördert und stellt gleichzeitig auch Flächen zur Verfügung. Eines der Projekte fördert den ersten 'dritten Raum' für gehörlose Menschen, ein anderes eine nachhaltige Gesundheit direkt aus einem Gemeindebau heraus - dem Stella-Klein-Löw-Hofs in der Taborstraße. Diese sozialen Unternehmerinnen und Unternehmer zeigen die Zukunft der Grätzlentwicklung auf. Die Unterstützung des sozialen Miteinanders liegt in der DNA der Stadt Wien", erklärt Kathrin Gaál, Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin (SPÖ).
Auch Wirtschaftsstadträtin Barbara Novak (SPÖ) betont: "Leerstehende Geschäftslokale werden zu lebendigen Orten der Begegnung, Kreativität und Vielfalt – und genau das stärkt die lokale Wirtschaft und auch das soziale Miteinander in unseren Grätzln."
➤Das Kulturzentrum "Deaf Space" (20., Klosterneuburger Straße 89) des Vereins Gebärdenverse ist das erste Kulturzentrum für Taube Menschen in Wien, wo die Österreichische Gebärdensprache Standardsprache ist. Die Gemeinschaftsräume stehen der Community kostenlos zur Verfügung und das Lokal soll künftig mit einem breiten Kursangebot bespielt werden.
➤Der HOLi Social Health Hub (2., Taborstraße 61/1/R11) wird das erste Gesundheitszentrum, das nach dem sogenannten "gewichtsneutralen" Wertesystem arbeitet. Im Mittelpunkt steht eine ganzheitliche Versorgung, Verhaltensänderung und Anti-Gewichtsdiskriminierung. Im holistischen Zentrum sind Beratungs-, Therapie- und Fitnessräume geplant. "Mit HOLi möchten wir einen sicheren und inklusiven Raum schaffen, in dem Gesundheit nicht am Körpergewicht gemessen wird", sagt Isabel Bersenkowitsch, Gründerin von HOLi.
➤Die solidarischen Landwirtschaften "Ouvertura & GeLa Ochsenherz" (2., Heinestraße 30) holen nachhaltige und faire Landwirtschaft ins Grätzl: Im "Solidar:Raum" bieten die Vereine leistbare Lebensmittel aus ökologischer und solidarischer Landwirtschaft an. Der Raum dient auch als Treffpunkt für Versammlungen, Themenabende, Kurse und bald auch als Nachbarschaftsküche. Auch für die Bezirksvorsteher Christine Dubravac-Widholm (20. Bezirk) und Alexander Nikolai (2. Bezirk) ist die Grätzlinitiative 20+2 ein voller Erfolg.
Im Rahmen des "Grätzlinitiative 20+2 - Calls" werden junge Unternehmer auf mehreren Ebenen von der Stadt Wien unterstützt. Die Stadt übernimmt 50 Prozent der Netto-Mietkosten in den ersten drei Jahren, maximal 12.000 Euro pro Jahr. Zusätzlich werden die Gewinner von WieNeu+ und der Wirtschaftsagentur Wien laufend beraten und begleitet. Ziel der Förderschiene ist es, leerstehende Geschäftsflächen in ganz Wien wiederzubeleben.