Gesundheit

Neue OP-Technologie in Linz macht Krebstumor hörbar

Mittels der neuen Gammasonden-gesteuerten Entfernung können Prostatakrebs-Metastasen in umliegenden Lymphknoten besser identifiziert werden.

Sabine Primes
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Mittels Gammasonden können noch mehr Lymphknotenmetastasen während der OP aufgespürt und entfernt werden.
Mittels Gammasonden können noch mehr Lymphknotenmetastasen während der OP aufgespürt und entfernt werden.
ordensklinikum.at

Am Prostatazentrum des Ordensklinikum Linz wird nun erstmals in Österreich eine neue Technologie zur Heilung von Prostatakrebs angewendet: Die prostataspezifische Membranantigen-Operation (Tc99m-PSMA-radioguided Surgery).

Besserer Therapieerfolg

Weil Prostatakrebs-Metastasen in umliegenden Lymphknoten häufig so klein sind, dass sie mit herkömmlichen Bildgebungsmethoden MRT oder CT nicht sicher identifiziert werden können, hat man sich zur Anwendung dieser neuen Methode entschlossen. „Mit dieser neuen Methode bzw. robotergesteuerten Sonde gelingt es besser als bisher, selbst sehr kleine Metastasen und von Tumorzellen befallene Lymphknoten zu identifizieren und dann auch erfolgreich zu behandeln. Das schnelle Entfernen von eventuell neu wachsenden Krebsherden im Bereich des Tumors ist entscheidend für den dauerhaften Therapieerfolg“, sagt Wolfgang Loidl, Vorstand der Urologie am Ordensklinikum Linz.

Einfacheres Finden von Metastasen während der OP

Am sensitivsten werden Metastasen eines Prostatakarzinoms heutzutage mithilfe der PET-CT-Diagnostik dargestellt. Dazu wird eine radioaktive Substanz verwendet, welche die Krebszellen markiert und am Bildschirm aufleuchten lässt. Allerdings ist es nicht unbedingt einfach, tumorbefallene Lymphknoten während der Operation aufzuspüren - dazu dient das neue Verfahren.

Tc99m-PSMA-radioguided surgery funktioniert nach dem gleichen Prinzip, um während der OP die winzigen Metastasen aufzuspüren und zu entfernen: „Bei der Tc99m-PSMA-radioguided surgery kann nun die Strahlung im Gewebe während der OP mittels einer Gammasonde ähnlich wie ein Geigerzähler gemessen werden. Die Gammasonde wird durch einen kleinen Kanal in den Bauch des Patienten eingeführt, vom DaVinci-Roboterarm gefasst und kann dann in alle Positionen gedreht werden, um den radioaktiv markierten Tumor zu finden“ so Loidl. Während der Operation gehen die Urologen mit einer Gammasonde über das Operationsfeld. Ertönt ein akustisches Signal, ähnlich wie dem eines Geigerzählers, befinden sich unter der Sonde Krebszellen. Diese werden vom Operateur entfernt.