Angesichts ihres erwarteten Defizits von 900 Millionen Euro schnürt die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) jetzt ein massives Sparpaket. Am Dienstag wurden die entsprechenden Maßnahmen in den ÖGK-Gremien beschlossen.
Bei MRT- und CT-Untersuchungen auf Kasse soll wieder eine Genehmigungspflicht eingeführt werden.Teilweise soll das auch für Physiotherapie gelten. Der Vorgang sei ähnlich wie die frühere Chefarzt-Pflicht, soll aber über ein elektronisches System unkomplizierter ablaufen. Unter anderem könnten so auch die langen Wartezeiten auf Termine für MRT & Co reduziert werden, heißt es.
Zu den geplanten und angekündigten Sparmaßnahmen war am Mittwoch ÖGK-Obmann Peter McDonald zu Gast im Ö1-Morgenjournal. Es sei eine "Mega-Aufgabe" den Schuldenberg der ÖGK abzubauen, sagte er zu Beginn des Gesprächs. Das Sparpaket sei im Verwaltungsrat einstimmig beschlossen worden, hält McDonald fest. Gespart werde nicht nur beim Patienten sondern bei sich selbst. Man werde jede zweite Pensionsstelle in der Verwaltung nicht mehr nachbesetzen. So baue man 86 Stellen ab.
Bei den Krankentransporten gehe es darum, zu schauen, welche Transporte medizinisch notwendig sind und welche nicht. Durch den Selbstbehalt will man erreichen, dass Kunden überlegen, ob nicht auch ein Familienmitglied die Fahrt übernehmen könnte. Im CT- und MRT-Bereich befinde sich Österreich in einer "Überversorgung" – auch im internationalen Vergleich. McDonald verspricht aber, dass dieser Vorgang nicht übertrieben bürokratisch ablaufen soll.
Mit dem jetzt beschlossenen Paket will die Kasse das Defizit heuer von den prognostizierten 900 auf 250 Millionen Euro drücken. 2026 wird wieder eine "schwarze Null" angestrebt.
Helfen sollen beim Erreichen dieses Ziels auch Maßnahmen der Regierung wie die Anhebung der Krankenversicherungsbeiträge für Pensionisten. Dieser Beitrag steigt ab 1. Juni 2025 von 5,1 auf sechs Prozent.