Bei Rauchern kommen im März/April traditionell keine positiven Frühlingsgefühle auf – denn um diese Zeit werden die Tschick alljährlich teurer. Und zwar wegen der im Tabaksteuergesetz von 2022 fixierten Steuererhöhung – zumeist steigt der Preis für ein Packerl um 30 Cent. Bei einigen Sorten sind es "nur" 20 Cent, bei anderen dafür sogar stolze 50 Cent.
Der Preis-Schock kommt nicht für alle Raucher gleichzeitig. Vielmehr wurden einige Sorten bereits mit 3. März teurer, andere mit 10. März – und die letzten sind am 1. April dran.
"Heute" hat sich umgehört und zeigt, wie viel mehr Raucher hierzulande schon seit März beziehungsweise ab April für welche Marke bezahlen müssen (die ganze Liste: siehe Grafik).
Schon seit 3. März hat der Tabakhersteller BAT Austria die Preise etwa für die "gelben" Parisienne von 6 auf 6,30 Euro je Packung angehoben. Die Sorten HB und Pall Mall wurden ebenfalls um 30 Cent teurer. Bei Lucky Strike macht die Preiserhöhung "nur" 20 Cent aus.
Mit 10. März hat der Hersteller Imperial Brands die Preise für Gauloises Bleu, Jaune und Rouge von 6 auf 6,30 Euro angehoben. Bei Gauloises Gold stieg der Preis sogar um 50 Cent von 5,80 auf 6,30 Euro. Ebenfalls aus dem Hause Imperial: Ernte 23 und Peter Stuyvesant kosten jetzt 7,30 statt zuvor 7 Euro.
JTI Austria (vormals Austria Tabak) hat per 10. März etwa Camel-Zigaretten um 30 Cent auf 6,50 Euro je Packerl verteuert. Auch Meine Sorte Classic oder Sorten von Benson & Hedges stiegen um 30 Cent.
Wer seine Tschick gern selber "wuzelt", zahlt ab 19. März beispielsweise für den Tabak Drum Original (30 g) 8 Euro statt bisher 7,60 Euro.
Zum 1. April kommt dann die letzte Welle der Preiserhöhungen. Betroffen sind aus dem Hause JTI Austria die weiteren Sorten von Camel und Benson & Hedges mit einem Preisplus von 30 Cent je Packerl. Auch Winston werden um 30 Cent teurer. So kosten Winston Classic dann 6,20 statt 5,90 Euro.
Marktführer Philip Morris erhöht ebenfalls mit 1. April die Preise. Das Packerl Marlboro steigt dann von 6,50 auf 6,80 Euro. Chesterfield Original und Blue beispielsweise steigen um 20 Cent von 6 auf 6,20 Euro.
Bei den immer beliebter werdenden Rauch-Alternative der Tabakerhitzer – hierzulande sind das die Heets von Philip Morris – steht mit 1. April auch eine saftige Preiserhöhung ins Haus. Geplant war eine Anhebung um 30 Cent von 5,70 auf 6 Euro für alle Sorten. Laut "Heute"-Informationen von mehreren Quellen sollen die Heets nun aber sogar 50 Cent teurer werden – und würden dann ab April pro 20er-Einheit sogar 6,20 Euro kosten.
Seitens Philip Morris gab es auf "Heute"-Anfrage dafür noch keine offizielle Bestätigung – man dürfe "zur Preiskommunikation aus wettbewerbsrechtlicher Sicht keine Angaben machen".
Mit den aktuellen Preiserhöhungen ist es freilich noch nicht getan. Auf Raucher kommt eine weitere Teuerungswelle hinzu. Denn die neue Bundesregierung erhöht zur Budgetsanierung die Tabaksteuer noch einmal. Das entsprechende Gesetz wurde am 7. März im Parlament beschlossen und gilt ab 1. April.
Sofort, also schon mit April, lässt sich diese weitere Steuererhöhung freilich nicht auf die Verkaufspreise übertragen – dafür gibt es eine längere Vorlaufzeit. In den nächsten paar Monaten freilich droht Rauchern schon der nächste Preisschock.
Genau könne man natürlich noch nicht sagen, um wie viel und wann Zigaretten erneut teurer werden, sagt Ralph-Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung von JTI Austria. "Aber dass 10 Cent pro Packung ausreichen werden, bezweifle ich", so Lothert zu "Heute".
Sollte die wegen der Steuermaßnahme der neuen Regierung bevorstehende weitere Preiserhöhung etwa bei 20 Cent liegen, würde das Packerl Marlboro also in Kürze die 7-Euro-Marke knacken...
Noch ärger als bei den Zigaretten wird die von der Regierung geplante Steuererhöhung bei den Tabakerhitzern. Das Dampfen ist zwar generell weniger besteuert als das klassische Rauchen, aber was jetzt draufgeschlagen werden soll, ist drastisch – rund ein Euro pro 20er-Einheit!
„Die Maßnahmen der neuen Bundesregierung – mit einer signifikanten Steuererhöhung von über 80 Prozent – können natürlich einen erheblichen Einfluss auf die Preisgestaltung haben“Philip Morris"Heets"-Hersteller
Wie sich das auf den Preis der "Heets" auswirken wird, ist noch nicht fix. Hersteller Philip Morris bestätigt aber auf "Heute"-Anfrage, "dass die Maßnahmen der neuen Bundesregierung - mit einer derartig signifikanten Steuererhöhung von über 80 Prozent – natürlich einen erheblichen Einfluss auf die Preisgestaltung haben können".
Alarmstimmung herrscht angesichts der nun beschlossenen neuerlichen Tabaksteuer-Erhöhung auch bei den Trafikanten. "Das wird den grenznahen Einkauf und den illegalen Handel befeuern", erklärt Wolfgang Streißnig, Bundesgremialobmann der Trafikanten, im Gespräch mit "Heute".
Die zu erwartende weitere Preisanhebung würde mehr Raucher motivieren, sich Zigaretten oder die Tabakerhitzer etwa im nahen Slowenien oder Tschechien zu besorgen. "Der Staat wird die geplanten zusätzlichen Steuereinnahmen kaum in vollem Umfang bekommen. Und die Verbrauchssteuer fällt auch noch weg, wenn die Kunden die Produkte im Ausland kaufen", so Streißnig.